Premiumstrategie sichert Wertschöpfung und Beschäftigung in Deutschland

    Berlin, 25. Februar 2013

    ACOD-Kongress in Leipzig zum Automobilstandort Ostdeutschland

    „Ein entscheidender Innovationstreiber für die deutsche Automobilindustrie ist das Premiumsegment. Unsere Premiumstrategie hat neue, klimafreundliche Technologien erst ermöglicht und das Autofahren sicherer gemacht. Der Weltmarktanteil deutscher Premiummarken liegt bei 80 Prozent. Premiumfahrzeuge sind auch wirtschaftlich von hoher Bedeutung für den Standort Deutschland. Allein bei unseren Pkw-Herstellern hängen über 200.000 Arbeitsplätze von Premiumfahrzeugen ab. Das sind 60 Prozent der Mitarbeiter. Aufgrund der Modelle, die in Ostdeutschland gefertigt werden, ist der Premiumanteil in den neuen Bundesländern sogar noch höher“, erklärte Dr. Kay Lindemann, Geschäftsführer des Verbandes der Automobilindustrie (VDA), auf dem ACOD-Kongress in Leipzig. Der Automotive Cluster Ostdeutschland (ACOD) ist die länderübergreifende Initiative zur nachhaltigen Entwicklung der Automobilindustrie in Ostdeutschland und umfasst die in den fünf neuen Bundesländern aktiven Automobil-hersteller, Zulieferer und Dienstleister sowie Forschungsinstitute und Verbände. Der VDA ist Partnerverband des ACOD.

    Auf das Premiumsegment entfalle ein erheblicher Teil der enormen Aufwendungen für Forschung und Entwicklung. Jährlich investierten die deutschen Hersteller und Zulieferer über 20 Milliarden Euro für Forschung und Entwicklung. „Unsere Industrie setzt weltweit Maßstäbe bei Technologie, Design, Sicherheit, Qualität und Effizienz. Die Premiumstrategie ist ein herausragender Standortfaktor für Deutschland, sie sichert Wertschöpfung und Beschäftigung“, betonte Lindemann.

    Davon profitiere auch der Automobilstandort Ostdeutschland. Der VDA-Geschäftsführer verwies auf das BMW-Werk und das Porsche-Werk in Leipzig, auf die Gläserne Manufaktur in Dresden, die Volkswagen Sachsen GmbH in Zwickau sowie den Opel-Standort Eisenach. „Diese jungen Standorte – die gleichzeitig auf eine zum Teil jahrzehntealte automobile Tradition zurückblicken können – zählen zu den modernsten Produktionsstätten, auch im internationalen Vergleich“, unterstrich Lindemann. Neben Fahrzeugen mit klassischen Verbrennungsmotoren werde in den neuen Bundesländern auch der Grundstein für die Mobilität von morgen gelegt – beispielsweise mit der künftigen Fertigung des Elektroautos BMW i3. Die Li-Tec Battery GmbH in Kamenz (Sachsen), einem Gemeinschaftsunternehmen von Daimler und Evonik, entwickle und produziere Batterien für die Elektromobilität.

    „Hinzu kommen zahlreiche mittelständische Zulieferer in den neuen Bundesländern, die sehr innovativ und in ihren jeweiligen Produktbereichen oftmals Weltmarktführer sind. Der Automobilstandort Deutschland schreibt mit diesen Vorzeigewerken in den neuen Bundesländern Erfolgsgeschichte“, betonte Lindemann.

    Der VDA-Geschäftsführer wies weiter darauf hin, dass die deutschen Hersteller innerhalb weniger Jahre den CO2-Ausstoß neuer Fahrzeuge massiv gesenkt hätten: „In neun von zehn Fahrzeugklassen haben deutsche Konzernmarken inzwischen geringere CO2-Emissionen als ihre Wettbewerber. Die Zahl deutscher Modelle mit einem CO2-Wert unter 130 g/km – das entspricht einem Verbrauch von weniger als 5 Liter Kraftstoff auf 100 Kilometer – hat sich allein in den vergangenen zwei Jahren auf 600 verdoppelt. Die durchschnittlichen CO2-Emissionen aller in Deutschland neu zugelassenen Pkw liegen inzwischen bei rund 140 Gramm pro Kilometer“, sagte Lindemann.

    Auch viele Assistenzsysteme fänden zunächst Eingang im oberen Premiumsegment, bevor sie – über Skaleneffekte – auch wirtschaftlich in Volumenmodellen eingesetzt werden. „Das ist mit einer Demokratisierung der Fahrzeugsicherheit gleichzusetzen“, unterstrich Lindemann. Er wies darauf hin, dass die deutschen Hersteller und Zulieferer gerade bei der Fahrzeugsicherheit ihr weltweit hohes Niveau halten und weiter ausbauen wollen.