FAT-Schriftenreihe
    Nach den von der EU-Kommission getroffenen Beschlüssen müssen die CO2-Emissionen von neuen Lkw bis 2025 im Durchschnitt um 15 % und bis 2030 um 30 % gegenüber dem Stand von 2019 gesenkt werden. Der CO2-Austoß eines Fahrzeuges korreliert mit dessen Verbrauch, der abhängig von den Fahrwiderständen ist. Der Reifenrollwiderstand stellt dabei eine wesentliche Einflussgröße dar. In dem Projekt „Ganzheitliche Betrachtung von Rollwiderstandsverlusten an einem schweren Sattelzug unter realen Umgebungsbedingungen“ wurden zunächst Laborversuche an Trailerreifen auf der Trommelprüfanlange durchgeführt, um deren Reifenrollwiderstand zu messen. Ferner wurden Fahrversuche mit Standard-Sattelzügen unter Realbedingungen durchgeführt. Die summierten Energieverluste durch Radlagerreibung, Spurwinkeleffekte, Bremsenschleifen, Luftanströmen, spezifische Wärmeverteilung sowie –abfuhr werden dadurch berücksichtigt und ergeben zusammen mit den akkumulierten Reifenrollwiderständen der zwölf Räder des Sattelzugs den Zugrollwiderstand. Die Versuche liefern valide Bezugsdaten für eine Modellierung des integralen Reifenrollwiderstandes aller Radpositionen des Sattelzuges, was eine semiempirische Prognose des zu erwartenden Zugrollwiderstandes ermöglicht.