Internationale Automobilmärkte: Absatz geht im Februar erneut zurück

    Berlin, 17. März 2020

    China bedingt durch Coronapandemie deutlich im Minus – Europa, Japan, Indien ebenfalls unter Vorjahresniveau – USA und Brasilien legen zu – Weitere Rückgänge zu erwarten

    Die Absatzzahlen auf den internationalen Automobilmärkten sind im Februar erneut zurückgegangen. In China ist der Pkw-Absatz infolge der Auswirkungen der Coronapandemie und der Maßnahmen zur Eindämmung des Virus deutlich eingebrochen. Der europäische Pkw-Markt (28 EU-Länder und Europäische Freihandelsassoziation EFTA) lag ebenfalls unter Vorjahresniveau. Auch Japan und Indien mussten ein Minus verzeichnen. Die Rückgänge auf diesen und weiteren Märkten stehen jedoch anders als in China in diesem Monat noch nicht im Zusammenhang mit der gegenwärtigen Coronapandemie. In den USA sind die Absatzzahlen dagegen angezogen. In den kommenden Monaten ist jedoch auch außerhalb Chinas coronabedingt mit zum Teil deutlichen Rückgängen beim Absatz von Pkw beziehungsweise Light Vehicles zu rechnen.

    In Europa wurden im Februar insgesamt 1,1 Millionen Pkw neu zugelassen, 7 Prozent weniger als im Vorjahr. Unter den fünf größten Einzelmärkten fiel der Rückgang in Deutschland am deutlichsten aus (−11 Prozent). Es folgt Italien mit einem Minus von 9 Prozent. In Spanien ging das Marktvolumen um 6 Prozent zurück. Frankreich und das Vereinigte Königreich verzeichneten einen Rückgang von 3 Prozent. In den ersten zwei Monaten des Jahres wurden europaweit 2,2 Millionen Pkw neu zugelassen, 7 Prozent weniger als im Vorjahr.

    In den USA stieg dagegen das Volumen der Verkäufe im Februar um 8 Prozent auf 1,4 Millionen Light Vehicles (Pkw und Light Trucks) an. Dabei ging der Absatz bei Pkw um 5 Prozent zurück, während das Light-Truck-Segment um 14 Prozent zulegen konnte. Die Verkaufszahlen wurden im Februar unter anderem durch zwei zusätzliche Arbeitstage in die Höhe getrieben. Im Jahresverlauf steht in den USA bis einschließlich Februar ein Plus zu Buche. 2,5 Millionen verkaufte Light Vehicles bedeuten einen Zuwachs von 4 Prozent.

    In China hat die Coronakrise im Februar bereits voll durchgeschlagen. Das Pkw-Marktvolumen ist um 82 Prozent auf 224.000 Einheiten eingebrochen. Nach dem chinesischen Neujahrsfest wurden weitreichende Maßnahmen zur Eindämmung der Coronapandemie in Kraft gesetzt. Dies hatte massive Auswirkungen auf den Pkw-Absatz. In den ersten zwei Monaten des Jahres wurden in China 1,8 Millionen Neufahrzeuge verkauft, 44 Prozent weniger als im Vergleichszeitraum des Vorjahres.

    In Indien wurden im vergangenen Monat 251.500 Pkw verkauft. Das waren rund 8 Prozent weniger als im Februar 2019. Damit setzt sich dort die Zurückhaltung der Kundinnen und Kunden fort. Seit Jahresbeginn wurden in Indien 514.200 Pkw verkauft, 7 Prozent weniger im Vorjahresvergleich.

    Der japanische Pkw-Markt gab im Februar um 10 Prozent nach und erreichte ein Niveau von 362.100 Einheiten. Seit der Mehrwertsteuererhöhung im Oktober 2019 sind die Absatzzahlen in Japan deutlich gesunken. Im laufenden Jahr wurden bisher 663.200 Pkw verkauft, 11 Prozent weniger als in den ersten zwei Monaten des Vorjahres.

    In Brasilien stieg der Absatz von Light Vehicles im Februar um 2 Prozent auf 193.300 Neufahrzeuge. In den ersten zwei Monaten des Jahres wurden insgesamt 378.000 Light Vehicles neu zugelassen, 1 Prozent weniger als im Vorjahr.

    Februar 2020 Januar-Februar 2020
    Anzahl Veränderung
    20/19 in %
    Anzahl Veränderung
    20/19 in %
    Europa (EU28+EFTA)*1) 1.066.800 -7,2 2.202.000 -7,3
    Europäische Union (EU-28)*1) 1.036.600 -7,1 2.142.800 -7,3
    Westeuropa(EU15+EFTA) 1) 964.400 -6,9 1.990.200 -7,3
    Neue EU-Länder (EU13)*1) 102.400 -9,7 211.800 -7,8
    USA* 3) 1.356.300 8,4 2.492.000 4,5
    Japan 4) 362.100 -9,8 663.200 -10,8
    Brasilien* 5) 193.300 1,6 378.000 -0,9
    Indien 6) 251.500 -7,6 514.200 -6,9
    China 7) 224.000 -81,7 1.810.000 -43,8