Deutsche Automobilindustrie investiert rund 45 Milliarden Euro in Forschung und Entwicklung

    Berlin, 10. April 2020

    Über 130.000 Beschäftigte in Forschung und Entwicklung in Deutschland

    Die deutsche Automobilindustrie hat ihre Investitionen für Forschung und Entwicklung (FuE) im Jahr 2018 erneut erhöht. So stiegen die weltweiten Aufwendungen nach Angaben der Europäischen Kommission auf 44,6 Milliarden Euro (+5 Prozent gegenüber dem Vorjahr). Damit entfällt mehr als ein Drittel der gesamten weltweiten FuE-Ausgaben der Automobilbranche auf die deutsche Automobilindustrie. Das ist im internationalen Vergleich die mit Abstand führende Spitzenposition – vor Japan (32,5 Milliarden Euro) und den USA (18,4 Milliarden Euro). Zudem sind drei Unternehmen aus Deutschland unter den Top-5-FuE-Investoren im Automobilbereich.

    Hildegard Müller, Präsidentin des Verbandes der Automobilindustrie (VDA), unterstrich, dass Forschung und Entwicklung zentral für die deutsche Automobilindustrie sei: „Die vorliegenden Zahlen und auch die Entwicklung seit 2018 zeigen, dass FuE für Hersteller und Zulieferer weiterhin ein Kernbereich ist. Wir haben trotz der derzeitigen Unwägbarkeiten vor, im Innovationswettbewerb auch in Zukunft weltweit das Maß aller Dinge zu sein.“ Die VDA-Präsidentin fügte hinzu: „Die FuE-Aufwendungen von heute führen zu den Innovationen von morgen. Mit ihren hohen Investitionen in diesem Bereich beweisen die deutschen Hersteller und Zulieferer, dass sie aktiv die Mobilität der Zukunft gestalten und einen entscheidenden Beitrag zum Klimaschutz leisten. Nur so erreichen wir auch die CO₂-Ziele.“

    Der Forschungs- und Entwicklungsstandort Deutschland ist für die Unternehmen dabei besonders wichtig. So wenden Hersteller und Zulieferer weit über die Hälfte aller FuE-Investitionen hierzulande auf. Die inländischen FuE-Ausgaben wuchsen 2018 um 6 Prozent auf 27,1 Milliarden Euro. Davon wurden 61 Prozent von Fahrzeugherstellern und 39 Prozent von Zulieferern getätigt. Mit 38 Prozent der FuE-Investitionen der gesamten deutschen Wirtschaft (ohne Staat und Hochschulen) werden in der Automobilindustrie annähernd so hohe Ausgaben für FuE getätigt wie in den Branchen Elektronik, Maschinenbau, Pharma und Chemie zusammen.

    Knapp drei von zehn FuE-Beschäftigten (29 Prozent) in der deutschen Wirtschaft arbeiten in der Automobilindustrie – insgesamt sind 131.600 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den FuE-Bereichen von Herstellern und Zulieferern beschäftigt. In keiner anderen Branche sind annähernd so viele hoch qualifizierte Beschäftigte im Innovationsbereich tätig. Gleichzeitig stiegen die Belegschaftszahlen in den FuE-Abteilungen wesentlich schneller als die Gesamtbeschäftigung: Seit 2011 sind fast vier von zehn neuen Stellen in der deutschen Automobilindustrie im Bereich Forschung und Entwicklung entstanden – knapp 41.000 zusätzliche Arbeitsplätze wurden geschaffen. Im Kontext der internationalen Arbeitsteilung der Branche unterstreicht diese Entwicklung einmal mehr den hohen Stellenwert von Innovation und Technologie am Automobilstandort Deutschland.

    Diese Angaben basieren auf Erhebungen des Stifterverbandes für die Deutsche Wissenschaft.