Internationale Automobilmärkte im April weiter auf Talfahrt

    Berlin, 18. Mai 2020

    Absatz in Europa massiv eingebrochen – USA ebenfalls deutlich im Minus – China mit Erholungsanzeichen

    Die weltweite Coronapandemie hat im April zu dramatischen Rückgängen auf den internationalen Automobilmärkten geführt. Insbesondere in den Ländern, in denen das öffentliche Leben zur Eindämmung der Pandemie drastisch eingeschränkt wurde, Handelsbetriebe geschlossen blieben und Zulassungsstellen nur eingeschränkt arbeitsfähig waren, kam es teils zu massiven Einbrüchen. In Europa (27 EU-Länder, Europäische Freihandelsassoziation EFTA und Vereinigtes Königreich) ging das Marktvolumen mit minus 78 Prozent in einem beispiellosen Ausmaß zurück. In den USA (−47 Prozent) und in Japan (−30 Prozent) ging es ebenfalls deutlich zweistellig abwärts. In China wurden im April bereits die deutlichsten Einschränkungen zurückgenommen, daher stand dort nur ein einstelliges Minus zu Buche.

    In Europa sank das Neuzulassungsniveau im April auf 292.200 Pkw – ein Rückgang um 78 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat. Die fünf größten Einzelmärkte waren durchweg deutlich rückläufig. In Italien (−98 Prozent), Spanien (−97 Prozent), im Vereinigten Königreich (−97 Prozent) und in Frankreich (−89 Prozent) kam das Automobilgeschäft aufgrund des harten Lockdowns nahezu vollständig zum Erliegen. In Deutschland wurde ein Rückgang von 61 Prozent verzeichnet. In den ersten vier Monaten des Jahres wurden auf dem europäischen Pkw-Markt 3,3 Millionen Neufahrzeuge abgesetzt, 39 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum.

    Der Verkauf in den USA lag im April bei 707.800 Light Vehicles (Pkw und Light Trucks), 47 Prozent unter dem Niveau des Vorjahresmonats. Zuletzt wurden im Januar 2010 weniger Fahrzeuge verkauft. Dabei ging der Absatz im Pkw-Segment um 59 Prozent zurück, im Light-Truck-Segment betrug das Minus 42 Prozent. Nach den ersten vier Monaten liegt der US-Markt mit 4,2 Millionen verkauften Einheiten um 21 Prozent im Minus.

    Der chinesische Pkw-Markt ist im April auf Erholungskurs eingeschwenkt. Das Marktvolumen ging nur noch um 2 Prozent auf 1,5 Millionen Neufahrzeuge zurück. Erstmals in diesem Jahr war der Rückgang somit nur einstellig. Mit 4,4 Millionen ausgelieferten Neufahrzeugen wurden von Januar bis April 35 Prozent weniger Fahrzeuge verkauft als im Vorjahreszeitraum.

    In Japan lag der Absatz fabrikneuer Pkw im April bei 219.200 Einheiten – dies bedeutet im Vorjahresvergleich einen Rückgang von 30 Prozent. Im laufenden Jahr wurden bisher 1,4 Millionen Pkw verkauft, 14 Prozent weniger als in den ersten vier Monaten des Vorjahres.

    Auch in Brasilien schlug die Coronapandemie in historischem Ausmaß auf den Light-Vehicle-Absatz durch. Im April wurden 51.500 Neufahrzeuge zugelassen, 77 Prozent weniger als im Vorjahresmonat. Es war das niedrigste Marktvolumen seit über 20 Jahren. Seit Januar sind insgesamt 585.700 Light Vehicles neu zugelassen worden, 27 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum.

    April 2020 Januar-April 2020
    Anzahl Veränderung
    20/19 in %
    Anzahl Veränderung
    20/19 in %
    Europa (EU28+EFTA)*1) 292.200 -78,3 3.346.200 -39,1
    Europäische Union (EU-28)*1) 270.700 -76,3 2.750.800 -38,5
    Westeuropa(EU15+EFTA) 1) 245.500 -79,8 3.008.400 -39,9
    Neue EU-Länder (EU13)*1) 46.700 -63,4 337.800 -30,4
    USA* ²) 707.800 -46,6 4.185.100 -21,2
    Japan ³) 219.200 -30,4 1.367.700 -14,1
    Brasilien* 4) 51.500 -76,8 585.700 -27,1
    China 5) 1.500.000 -2,3 4.352.000 -35,1

    Quellen: 1) ACEA,  2) WardsAuto,  3) JAMA,  4) ANFAVEA,  5) CAAM
    * ohne Malta
    ** Light Vehicles