China trotzt Rückgängen auf globalen Automobilmärkten

    Berlin, 16. Juni 2020

    Absatz in Europa stark im Minus – Massiver Einbruch in Großbritannien – USA ebenfalls mit zweistelligem Rückgang

    Die Coronapandemie hat im Mai zu teils massiven Absatzrückgängen auf den weltweiten Automobilmärkten geführt. Wirtschaftliche Unsicherheit sowie die Einschränkungen zur Eindämmung der Pandemie dämpfen derzeit wie bereits im April und März die Nachfrage. In Europa (27 EU-Länder, Europäische Freihandelsassoziation EFTA und Vereinigtes Königreich) schrumpfte das Marktvolumen um mehr als die Hälfte, in den USA um fast ein Drittel. In China, wo inzwischen viele Maßnahmen gegen die Ausbreitung des Coronavirus aufgehoben worden sind, konnte dagegen erstmals seit fast zwei Jahren wieder ein Zuwachs bei den Absätzen vermeldet werden.

    In Europa wurden im Mai insgesamt 623.800 Pkw neu zugelassen – fast 57 Prozent weniger als im Vorjahresmonat. Auf den fünf größten Einzelmärkten waren die Zahlen allesamt deutlich rückläufig, wenn auch nicht in dem historischen Ausmaß wie im April. In Deutschland (−49 Prozent), Frankreich (−50 Prozent) und Italien (−50 Prozent) haben sich die Neuzulassungen im Mai jeweils halbiert. In Spanien ging der Absatz um fast drei Viertel zurück (−73 Prozent). Am stärksten gab der Markt im Vereinigten Königreich nach, wo lediglich 20.200 Neufahrzeuge angemeldet wurden (−89 Prozent). In den ersten fünf Monaten des Jahres wurden auf dem europäischen Pkw-Markt insgesamt rund 4,0 Millionen Neufahrzeuge abgesetzt, knapp 43 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum.

    Der chinesische Pkw-Markt zeigte im Mai dagegen erstmals seit Langem wieder eine positive Entwicklung. Mit 1,6 Millionen abgesetzten Neufahrzeugen stieg das Marktvolumen dort im vergangenen Monat um 6 Prozent. Das war der erste Wachstumsmonat seit fast zwei Jahren. Die nationalen und lokalen Unterstützungsmaßnahmen zur Marktbelebung sorgen derzeit für steigende Kaufbereitschaft. Die Bilanz für den bisherigen Jahresverlauf fällt jedoch weiterhin deutlich negativ aus. Im laufenden Jahr wurden insgesamt knapp 6,0 Millionen Neufahrzeuge ausgeliefert, ein Minus von 27 Prozent.

    In den USA sind die Light-Vehicle-Verkäufe (Pkw und Light Trucks) im vergangenen Monat um knapp 30 Prozent zurückgegangen. Es wurden rund 1,1 Millionen Fahrzeuge verkauft. Dabei ging der Absatz im Pkw-Segment um 44 Prozent zurück. Bei den Light Trucks belief sich das Minus auf 24 Prozent. Nach den ersten fünf Monaten verzeichnet der US-Markt mit 5,3 Millionen verkauften Fahrzeugen ein Minus von knapp 23 Prozent.

    Mit 174.400 verkauften Einheiten gab der Pkw-Absatz in Japan im Mai um nahezu die Hälfte (−47 Prozent) nach. Das war die geringste monatliche Absatzzahl seit neun Jahren. Im laufenden Jahr wurden bisher knapp mehr als 1,5 Millionen Pkw verkauft, ein Fünftel weniger als im Vorjahreszeitraum.

    Auch für den brasilianischen Light-Vehicle-Markt ging es im Mai erneut abwärts. Im vergangenen Monat wurden dort 56.700 Neufahrzeuge abgesetzt, das sind rund drei Viertel weniger als ein Jahr zuvor. Seit Januar sind insgesamt 642.500 Light Vehicles neu zugelassen worden, rund 38 Prozent weniger als im gleichen Zeitraum des Vorjahres.

    Mai 2020 Januar-Mai 2020
    Anzahl Veränderung
    20/19 in %
    Anzahl Veränderung
    20/19 in %
    Europa (EU27+EFTA)*1) 623.800 -56,8 3.969.900 -42,8
    Europäische Union (EU-27)*1) 581.200 -52,3 3.331.700 -41,5
    Westeuropa (EU14+EFTA & UK) 1) 558.500 -57,2 3.566.800 -43,5
    Neue EU-Länder (EU13)*1) 65.300 -52,8 403.100 -35,4
    USA** ²) 1.114.900 -29,5 5.314.900 -22,9
    Japan ³) 174.400 -46,7 1.542.100 -19,6
    Brasilien** 4) 56.700 -75,8 642.500 -38,1
    China 5) 1.634.000 6,3 5.988.000 -27,4

    Quellen: 1) ACEA, 2) WardsAuto, 3) JAMA, 4) ANFAVEA, 5) CAAM *ohne Malta **Light Vehicles

    Quellen: 1) ACEA, 2) WardsAuto, 3) JAMA, 4) ANFAVEA, 5) CAAM

    *ohne Malta

    **Light Vehicles