Unfallhilfe: Zusammenarbeit mit Rettungskräften hat höchste Priorität für Automobilindustrie
Innovative Technologien stellen Rettungskräfte vor neue Herausforderungen – Antworten geben die FAQ „Unfallhilfe und Bergen bei Fahrzeugen mit Hochvolt- und 48-Volt-Systemen“
Moderne Fahrzeuge sind mit elektrischen Antrieben sowie weiteren hochinnovativen Komponenten ausgestattet. Diese Technologien tragen dazu bei, dass Fahrzeuge noch effizienter und sicherer werden. Die Vielzahl an Elektronikkomponenten stellt jedoch die polizeiliche und nicht polizeiliche Gefahrenabwehr bei verunfallten Fahrzeugen vor neue Herausforderungen. Mit der stetigen Weiterentwicklung der verschiedenen Fahrzeugtechnologien, insbesondere im Bereich des Antriebs und der Karosserie, wird es für die Feuerwehren und Rettungskräfte somit immer wichtiger, detaillierte Informationen zum verunglückten Fahrzeug zu erhalten.
Die Fahrzeughersteller stellen dazu seit vielen Jahren standardisierte Rettungsblätter in digitaler Form zur Verfügung (hier). Weitere Informationen beinhalten die Frequently Asked Questions (FAQ) „Unfallhilfe und Bergen bei Fahrzeugen mit Hochvolt- und 48-Volt-Systemen“, die der Verband der Automobilindustrie (VDA) gemeinsam mit Partnern aus Industrie, Polizei, Feuerwehr und Verbänden erarbeitet hat. Die nun vorliegende aktualisierte Fassung beinhaltet Handlungsempfehlungen für Rettungskräfte bei verunfallten elektrisch und teilelektrisch angetriebenen Pkw und leichten Nutzfahrzeugen. Die FAQ „Unfallhilfe und Bergen bei Fahrzeugen mit Hochvolt- und 48-Volt-Systemen“ sind hier verfügbar.
VDA-Präsidentin Hildegard Müller betonte: „Im Falle eines Unfalls ist Schnelligkeit das entscheidende Kriterium bei Rettung und Bergung. Jeder Handgriff muss sitzen. Für die Automobilindustrie hat es daher höchste Priorität, eng mit der polizeilichen und nicht polizeilichen Gefahrenabwehr zusammenzuarbeiten. Die FAQ sind ein wichtiges Instrument, um Rettungskräfte zu unterstützen und ihnen wichtige Handlungsempfehlungen für den Umgang mit verunfallten hochmodernen Fahrzeugen zu geben. Nur so kann die technische Rettung sofort erfolgen und können betroffene Personen schnellstmöglich medizinisch versorgt werden. Die FAQ sind auch ein wichtiges Dokument, das von allen Feuerwehren und Abschleppunternehmen im Rahmen ihrer Aus- und Weiterbildung genutzt werden kann.“
Die FAQ werden durch den interdisziplinären VDA-Arbeitskreis (AK) „Retten“ bearbeitet. Der AK Retten bietet eine Plattform, offene Fragen der Feuerwehren und Rettungskräfte direkt an die Hersteller zu adressieren. Mitglieder sind hier neben der Automobilindustrie (VDA, VDIK) unter anderem deutsche Feuerwehren, die Bundesvereinigung der Arbeitsgemeinschaften der Notärzte Deutschlands (BAND), die Deutsche Automobil Treuhand (DAT) sowie der Verband der Bergungs- und Abschleppunternehmen e.V.