Weltweiter Pkw-Absatz stabilisiert sich nach beispiellosem Einbruch im ersten Halbjahr

    Berlin, 17. August 2020

    Westeuropa noch leicht im Minus – USA und Japan mit zweistelligen Einbußen – China dagegen den dritten Monat mit Zuwachs

    Nach einem beispiellosen Einbruch in den ersten sechs Monaten dieses Jahres haben sich die internationalen Automobilmärkte zu Beginn des zweiten Halbjahres stabilisiert. Der westeuropäische Markt (EU-14, Europäische Freihandelsassoziation EFTA und Vereinigtes Königreich) schrumpfte im Juli geringfügig. In den USA und Japan wurde ein knapp zweistelliges Minus verzeichnet, während der Absatz in Indien einstellig zurückging. Erneut massiv rückläufig waren die Absatzzahlen in Brasilien. In China legten die Verkäufe dagegen den dritten Monat in Folge zu. Gründe dafür sind unter anderem Nachholeffekte als Folge der angestauten Nachfrage in der Zeit des Lockdowns sowie umfassende staatliche Maßnahmen zur Absatzförderung.

    In Westeuropa sank die Zahl der Neuzulassungen im Juli auf knapp 1,2 Millionen Pkw (−2 Prozent). Die Entwicklung der fünf größten Einzelmärkte war dabei im vergangenen Monat unterschiedlich: Im Vereinigten Königreich stieg der Pkw-Absatz um 11 Prozent. Auch in Frankreich (+4 Prozent) und Spanien (+1 Prozent) legte der Pkw-Absatz leicht zu. In Deutschland (−5 Prozent) und Italien (−11 Prozent) waren dagegen weitere Rückgänge zu vermelden. Von Januar bis Juli wurden auf dem westeuropäischen Markt insgesamt knapp 5,8 Millionen Neufahrzeuge verkauft, 35 Prozent weniger als im gleichen Zeitraum des Vorjahres.

    Das Absatzvolumen auf dem US-Light-Vehicle-Markt (Pkw und Light Trucks) ist im vergangenen Monat um 12 Prozent zurückgegangen, 1,2 Millionen Neufahrzeuge wurden dort insgesamt verkauft. Seit Jahresbeginn ist der Markt damit um 22 Prozent, auf knapp 7,7 Millionen Fahrzeuge, geschrumpft. Im Light-Truck-Segment, auf das drei Viertel des Gesamtmarktes entfallen, reduzierte sich der Absatz um 17 Prozent. Das Pkw-Segment gab um mehr als 34 Prozent nach.

    In China wuchs der Pkw-Markt den dritten Monat in Folge. Wachstum über einen solchen Zeitraum gab es in der Volksrepublik zuletzt im zweiten Quartal 2018. Mit 1,6 Millionen Fahrzeugen lag der Absatz dort um knapp 9 Prozent höher als im Juli des Vorjahres. Im Jahresverlauf steht allerdings weiterhin ein deutliches Minus von 18 Prozent zu Buche (9,3 Millionen Pkw).

    Auf dem indischen Pkw-Markt wurden im Juli 182.800 Fahrzeuge abgesetzt (−4 Prozent). Seit Jahresbeginn ist der Absatz um 43 Prozent auf 993.800 Fahrzeuge gesunken.

    Das Automobilgeschäft in Japan verzeichnete im Juli einen Rückgang von 13 Prozent (330.800 Pkw). Im Jahresverlauf liegt der japanische Markt mit knapp 2,2 Millionen abgesetzten Pkw nun 19 Prozent unter dem Vorjahresniveau.

    Der brasilianische Light-Vehicle-Markt ist zu Beginn der zweiten Jahreshälfte um 30 Prozent auf 163.400 Einheiten geschrumpft. In den ersten sieben Monaten wurden in Brasilien 928.700 Fahrzeuge zugelassen, 37 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum.

    Juli 2020 Januar-Juli2020
    Anzahl Veränderung
    20/19 in %
    Anzahl Veränderung
    20/19 in %
    Westeuropa (EU14+EFTA & UK*) 1) 1.161.900 -2,2 5.756.200 -35,0
    USA** ²) 1.227.100 -12,1 7.656.600 -21,9
    Japan ³) 330.800 -12,8 2.156.800 -19,1
    Brasilien** 4) 163.400 -29,8 928.700 -34,4
    Indien 5) 182.800 -3,9 993.800 -43,1
    China 6) 1.630.000 8,5 9.343.000 -18,5

    Quellen: 1) ACEA, 2) WardsAuto, 3) JAMA, 4) ANFAVEA, 5) CAAM *ohne Malta **Light Vehicles

    Quellen: 1) ACEA,  2) Wards Intelligence,  3) JAMA,  4) ANFAVEA,  5) SIAM,  6) CAAM
    * ohne Malta
    ** Light Vehicles