EU-Notfallplan für Güterverkehr und offene Grenzen muss rasch umgesetzt werden
Angesichts steigender Zahlen von Coronaerkrankungen und regionaler Risikogebiete appelliert Hildegard Müller, Präsidentin des Verbandes der Automobilindustrie (VDA), an die EU-Kommission und die Regierungen der Mitgliedstaaten, rasch ausreichende Vorsorge für das Offenhalten der Grenzen innerhalb des Binnenmarkts zu treffen. „Sollten vor dem Hintergrund steigender Fallzahlen weitere Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie ergriffen werden, muss alles dafür getan werden, dass der grenzüberschreitende Warenverkehr weiterhin möglichst ungestört abgewickelt werden kann. Wir begrüßen daher, dass die deutsche Ratspräsidentschaft hier die Initiative ergriffen hat und die EU-Verkehrsminister heute einen Pandemienotfallplan für den europäischen Güterverkehr angekündigt haben. Dieser Notfallplan muss nun konkretisiert und umgesetzt werden“, sagte Hildegard Müller mit Blick auf das Treffen der EU-Verkehrsminister.
Ein reibungslos funktionierender Warenaustausch ist die Grundlage der Versorgung von Millionen Menschen und entscheidend für wirtschaftliche Stabilität. „Deshalb sind alle Anstrengungen darauf zu richten, erneute Grenzschließungen beziehungsweise Hürden beim Warenaustausch zwischen den Mitgliedstaaten zu verhindern. Es ist wichtig, die richtigen Lehren aus dem Lockdown im Frühjahr zu ziehen und zu vermeiden, dass die Mitgliedstaaten an den Binnengrenzen erneut Alleingänge unternehmen. Wir brauchen, wie auch die EU-Präsidentschaft betont, ein koordiniertes Vorgehen. Hier ist die EU-Kommission als koordinierende Instanz gefordert“, sagte Hildegard Müller.
Die deutsche Automobilindustrie produziert in nahezu allen EU-Ländern und ist auf offene Grenzen angewiesen. „Funktionierende Lieferketten sind entscheidend für die Handlungsfähigkeit der Automobilindustrie und damit für die Erholung der Volkswirtschaft in den Mitgliedsländern“, so Hildegard Müller. „Handelshürden, die erneut die Lieferketten belasten und zum Brechen einzelner Glieder führen, können die Erholung der Automobilindustrie und damit die der Wirtschaft des jeweiligen Mitgliedslands insgesamt massiv gefährden. Die Wiederherstellung der Lieferketten nach dem Lockdown im Frühjahr hat viele Unternehmen bis an die Grenze des Belastbaren gefordert. Eine zweite Belastungsprobe muss angesichts der angespannten Situation in vielen Unternehmen vermieden werden.“