VDA-Präsidentin Hildegard Müller:

    VDA-Kommentierung STAM

    Berlin, 26. November 2023

    VDA-Präsidentin Hildegard Müller:

    „Das Ziel der Bundesregierung von 15 Millionen E-Autos in Deutschland im Jahr 2030 ist sehr ambitioniert. Als deutsche Automobilindustrie unterstützen wir jedoch ausdrücklich die E-Mobilität als die zentrale Technologie auf dem Weg zur klimaneutralen Mobilität und treiben sie mit voller Kraft und hohen Investitionen voran.

    Autos – und in zunehmendem Maße E-Autos – zu produzieren, ist unser Kerngeschäft. Allein die deutschen Hersteller werden bis zum Jahr 2030 deutlich mehr als 15 Mio. batterieelektrische Fahrzeuge produzieren. In welchen Märkten diese Fahrzeuge abgesetzt werden, hängt von den jeweiligen Rahmenbedingungen ab. Wie stark der Wettbewerb zwischen den Absatzmärkten ist, zeigt sich am Exportanteil von in Deutschland produzierten BEV-Modellen. Dieser beträgt 77 Prozent. Weltweit bieten die deutschen Hersteller aktuell etwa 130 E-Modelle in allen Segmenten an.

    Das Angebot und die Produktion von Fahrzeugen werden bis zum Jahr 2030 also nicht der mögliche Engpass zur Erreichung des Zieles der Koalition sein, sondern es sind ganz wesentlich auch die Ladeinfrastruktur – deren Ausbau weiter intensiviert werden muss – und die Nutzungskosten, hier vor allem der Strompreis. Somit sind die drei Säulen – Infrastruktur, eine Politik, die auf Anreize setzt (z.B. steuerliche Aspekte) und die entsprechenden Nutzungskosten (u.a. der Strompreis) –  entscheidend.

    Hinzu kommt: Mit Blick auf den ausgeprägten internationalen Standortwettbewerb muss die Ampel engagierter und entschlossener als bisher den Abschluss von Energiepartnerschaften sowie Handels- und Rohstoffabkommen vorantreiben, um den Industriestandort Deutschland nachhaltig zu stärken. Das ist für die Investitionsvorhaben der Unternehmen von zentraler Bedeutung.

    Insgesamt gilt: Die deutsche Automobilindustrie braucht ebenso wie die Verbraucherinnen und Verbraucher dringend Klarheit, Planungssicherheit und verlässliche Rahmenbedingungen – auch in Bezug auf bereits erfolgte industriepolitische Zusagen.“

    Presse & Digitales

    Simon Schütz

    Abteilungsleiter Presse und Digitales