Autogipfel

    VDA-Kommentierung zum Autogipfel des Wirtschaftsministers

    Berlin, 22. September 2024

    Ein VDA-Sprecher:

    „Es ist gut und richtig, dass dieser Austausch heute stattgefunden hat. Ein gemeinsames Verständnis der Lage ist essenziell. Mit Blick auf die Datenlage gibt es hier keinen Interpretationsspielraum mehr: Wir erleben keine Krise der Automobilindustrie, wir erleben eine Krise des Standortes Deutschland.

    Worauf kommt es jetzt an? Wettbewerbsfähigkeit und Standortattraktivität müssen jetzt zur politischen Top-Priorität In Berlin und Brüssel werden. Es braucht von der Bundesregierung mehr als nur Symptombekämpfung, sondern konkrete Maßnahmen zu den Ursachen der mangelnden internationalen Wettbewerbsfähigkeit des Standortes. Die deutsche Automobilindustrie ist wettbewerbsfähig, der deutsche Standort ist es nicht.

    Um einen erfolgreichen Hochlauf klimaneutraler Mobilität zu ermöglichen, hat der VDA ein 10-Punkte-Papier mit konkreten Maßnahmen entwickelt.

    Mit Blick auf den schnellen und erfolgreichen Hochlauf der E-Mobilität ist jetzt entscheidend: Elektromobilität muss in der Gesamtbilanz einen klaren Kostenvorteil bieten. Eine Reduzierung des Ladestrompreises, z.B. durch mehr Wettbewerb und Technologie sowie durch eine Senkung von Steuern und Abgaben, ist von zentraler Bedeutung.

    Wir sind überzeugt: Anreizsysteme ohne marktverzerrende Preisschwellen leisten einen erfolgreichen Beitrag zum Hochlauf klimaneutraler Antriebe.

    Also dürfen jetzt keine kurzfristigen, marktverzerrenden Regelungen getroffen werden. Wir brauchen nachhaltige Lösungen statt einzelner Strohfeuer. Jede Maßnahme muss daran gemessen werden, dass sie für die E-Mobilität in der Gesamtbilanz einen klaren Vorteil bietet. Somit sind die jeweils konkrete Ausgestaltung, ihre Zielgenauigkeit sowie der Effekt für den Standort zu bewerten.

    Um langfristig wieder internationale Wettbewerbsfähigkeit in Sachen Standort zu erreichen, müssen Berlin und Brüssel die unterschiedlichen Standortfaktoren — von Energiepreisen, Bürokratiebelastung, Regulierungsausmaß, Lohnkosten oder auch Rohstoffversorgung — konkret in Angriff nehmen. Nur mit mutigen, strategischen und aufeinander abgestimmten Entscheidungen kann Planungssicherheit gegeben und Verbrauchervertrauen gewonnen werden, damit die Trendumkehr gelingt.“

    Presse & Digitales

    Simon Schütz

    Abteilungsleiter