VDA-Kommentierung zu den Zollerleichterungen der US-Regierung
VDA-Präsidentin Hildegard Müller zu den Zollerleichterungen der US-Regierung
Kommentierung
Kommentierung
VDA-Präsidentin Hildegard Müller:
„Die US-Regierung sendet grundsätzlich ein richtiges Signal, indem sie einen kleinen Schritt zur Entlastung der Automobilindustrie unternimmt. Die Maßnahmen bleiben allerdings deutlich hinter den Notwendigkeiten zurück und verringern die erlassenen Zölle nur sehr geringfügig. Die vorgelegte Entlastung bei bestimmten Autoteilen für in den USA hergestellte Fahrzeuge soll außerdem auf zwei Jahre befristet sein. Darüber hinaus bleiben noch verschiedene rechtliche und praktische Fragen zunächst offen.
Positiv ist, dass es Ausnahmen bei der bisherigen Mehrfachberechnung von Zöllen geben soll, also dass beispielsweise die Zölle auf automobile Importe aus Mexiko und Kanada oder auf Stahl und Aluminium nicht noch zusätzlich auf die 25-Prozent-Zölle auf Pkw, leichte Nutzfahrzeuge und bestimmte Autoteile aufgeschlagen werden sollen. Dennoch bleibt die zusätzliche Belastung enorm. Der Versuch, eine politische Einigung zu finden, mit der die zusätzlichen 25-Prozent-Zölle auf Fahrzeuge und Komponenten nachhaltig beseitigt werden, bleibt also entscheidend. Denn: Auch mit den neuen Ankündigungen müssen deutsche Hersteller, die aus Europa in die USA liefern, weiterhin insgesamt 27,5 Prozent Zölle auf Pkw zahlen.
Fakt ist: Die Unternehmen brauchen dringend mehr Klarheit, um die genauen Auswirkungen bewerten und die Maßnahmen rechtssicher umsetzen zu können. Angesichts der global und gerade auch in Nordamerika stark verwobenen automobilen Lieferketten bedeuten die zusätzlichen Zölle auf bestimmte Komponenten, die am 3. Mai in Kraft treten sollen, weiterhin erhebliche Herausforderungen und Belastungen für die Hersteller und Zulieferer auf beiden Seiten des Atlantiks. Auch der bürokratische Aufwand wird für die Unternehmen und die Behörden enorm sein.
Grundsätzlich gilt: Deutschland und die EU müssen jetzt starke Verfechter für weltweiten freien und fairen Handel sein. Es gilt, jetzt so schnell und so entschlossen wie möglich mit weiteren Regionen Freihandelsabkommen abzuschließen. Darüber hinaus muss die EU mit den USA engagiert das Gespräch suchen, um die Zölle wieder aufzuheben."




