VDA-Kommentierung zur Hightech-Agenda
VDA-Präsidentin Hildegard Müller zur Hightech-Agenda
Kommentierung
Kommentierung
VDA-Präsidentin Hildegard Müller:
„Schlüsseltechnologien wie Künstliche Intelligenz, Mikroelektronik, klimaneutrale Energieerzeugung und klimaneutrale Mobilität sind für Deutschland und Europa von zentraler Bedeutung, um deren Vorreiterrolle im globalen Wettbewerb zu sichern und weiter auszubauen. Mit der heute vom Bundeskabinett beschlossenen Hightech-Agenda erkennt die Bundesregierung den dringenden Handlungsbedarf an, die Wettbewerbsfähigkeit und Wertschöpfung durch Forschung und Technologie in Deutschland zu stärken. Dies kann insbesondere durch ein verbessertes Investitionsumfeld erreicht werden. Denn nur wo investiert wird, können die Arbeitsplätze der Zukunft entstehen.
Positiv zu bewerten ist, dass die Hightech-Agenda Anreize für Investitionen in Chip-Technologien vorsieht, insbesondere da mit dem Markthochlauf der Elektromobilität auch der Halbleiterbedarf in der Automobilindustrie deutlich ansteigen wird.
Auch die geplante KI-Offensive begrüßen wir ausdrücklich: Für den erfolgreichen Einsatz von Künstlicher Intelligenz in der Automobilindustrie braucht es starke Kooperationen, offene Datenräume und gezielte Pilotprojekte. Reallabore müssen jetzt zügig und unbürokratisch eingerichtet werden. Denn der konsequente Transfer von Forschung in die Anwendung ist entscheidend, um Innovationskraft und digitale Souveränität nachhaltig zu sichern.
Klimaneutrale Mobilität kann nur in einem technologieoffenen Rahmen gelingen. Das Bekenntnis zu einem 'Innovationsbooster E-Fuels', der bis 2029 für die Hochskalierung von erneuerbaren Kraftstoffen sorgen soll, sowie der für 2026 geplante 'Forschungshub Wasserstoff' sind deshalb positiv zu bewerten. Insbesondere mit Blick auf das Potenzial zur Dekarbonisierung des Straßenverkehrs muss der Beitrag grüner Moleküle – wie Wasserstoff, biogene Gase und erneuerbare Kraftstoffe – auf dem Weg zur Klimaneutralität noch stärker in den Fokus rücken.
Zu Recht wurde auch das Ziel, Deutschland zum weltweit führenden Innovations- und Produktionsstandort für autonomes und vernetztes Fahren zu machen, in der Hightech-Agenda verankert. Auch die Förderung der Integration autonomer Fahrzeuge in das Gesamtsystem des ÖPNV begrüßen wir ausdrücklich. Damit der Markthochlauf dieser Technologien gelingt, sind moderne Mobilfunkstandards mit schneller Datenübertragung, hoher Netzstabilität und eine dynamische flächendeckende Mobilfunkversorgung zwingend notwendig. Die Forschungsförderung in diesem Bereich muss außerdem weiterhin stark anwendungsbezogen sein.
Entscheidend für den Erfolg der Agenda wird sein, dass eine unbürokratische, digitale und auf die Bedürfnisse der Investitionsakteure abgestimmte Förderkulisse geschaffen wird. Schon heute leidet der Standort enorm unter hohen administrativen Hürden. Folglich können nur durch eine schlanke Ausgestaltung von Förderinitiativen, wie in der Agenda angekündigt, einfache Zugänge für Start-ups, KMU und auch deutsche Automobilhersteller geschaffen werden. Wesentlich wird sein, dass die Förderkulissen eine verlässliche Finanzierungsgrundlage haben.
Bei den genannten Maßnahmen und Vorhaben, wie beispielsweise dem Leitprojekt für den Supercomputer im Auto, muss schnellstmöglich Klarheit über die genaue Ausgestaltung geschaffen werden."




