Internationale Automobilmärkte: BRIC-Staaten und USA auf Wachstumskurs – Westeuropa weiter schwierig
Die internationalen Automobilmärkte präsentierten sich im Gesamtjahr 2012 in stabiler Verfassung: Sowohl die USA als auch Brasilien, Russland, Indien und China verzeichneten solide Zuwächse, der japanische Pkw-Markt meldete mit rund 4,6 Mio. Neuwagen sogar das beste Neuzulassungsniveau seit 2006. Die Verkäufe in Westeuropa hingegen verbuchten ein Minus von 8 Prozent.
Der US-amerikanische Markt für Light Vehicles (Pkw und Light Trucks) stieg im Dezember um 9 Prozent auf 1,35 Mio. Einheiten. Die deutschen Hersteller legten die dreifache Geschwindigkeit vor und erhöhten ihren US-Absatz um mehr als 27 Prozent auf knapp 137.100 Neufahrzeuge. Mit einem Plus von mehr als 21 Prozent auf rund 1,27 Mio. Einheiten wuchsen die deutschen Konzernmarken im Gesamtjahr 2012 schneller als der gesamte Light-Vehicles-Markt, der um gut 13 Prozent auf über 14,4 Mio. Fahrzeuge zulegte.
Auch in China setzte der Pkw-Markt seinen Wachstumskurs fort. Das Neuzulassungs-volumen erreichte im Dezember rund 1,2 Mio. Fahrzeuge, knapp 7 Prozent mehr als im Vorjahresmonat. Im Gesamtjahr 2012 übertraf der Pkw-Absatz das Vorjahresniveau um gut 8 Prozent – insgesamt wurden 13,2 Mio. Neufahrzeuge verkauft. Von der positiven Marktentwicklung in China profitierten auch die deutschen Konzernmarken: Sie steigerten ihren Marktanteil auf rund 22 Prozent.
Auf dem indischen Markt lagen die Fahrzeugverkäufe im Dezember knapp unter dem Niveau des Vorjahres (-1 Prozent). Insgesamt wurden 206.900 Pkw abgesetzt. Von Januar bis Dezember 2012 stieg das Verkaufsvolumen dagegen um gut 10 Prozent auf 2,8 Mio. Einheiten an.
Die Pkw-Neuzulassungen in Japan verzeichneten mit 284.000 Einheiten im vergangenen Monat einen leichten Rückgang (-2 Prozent). Das bis September 2012 geltende Förderprogramm und der durch das Unglück in Fukushima ausgelöste Nachholbedarf sorgten allerdings im abgelaufenen Jahr für das beste Neuzulassungsniveau seit 2006: Die Pkw-Nachfrage erhöhte sich um rund 30 Prozent auf knapp 4,6 Mio. Neuwagen.
In Russland zeigte sich der Markt weiterhin stabil. Mit insgesamt 253.200 verkauften Light Vehicles lag das Neuzulassungsvolumen im Dezember leicht über dem Vorjahresergebnis (+1 Prozent). Der Light-Vehicles-Absatz im Gesamtjahr 2012 steigerte sich um rund 11 Prozent auf 2,9 Mio. Einheiten und erreichte damit das Vorkrisenniveau von 2008. Die deutschen Hersteller bauten ihren Marktanteil 2012 um 2,9 Prozentpunkte auf rund 21 Prozent aus.
Der Light-Vehicles-Markt in Brasilien präsentierte sich im Dezember in guter Verfassung. Die Neuzulassungen legten um mehr als 4 Prozent auf 343.900 Einheiten zu. Von Januar bis Dezember stiegen die Verkäufe um 6 Prozent auf 3,6 Mio. Fahrzeuge. Jedes fünfte in Brasilien abgesetzte Fahrzeug trägt ein deutsches Konzernlogo.
Auf dem westeuropäischen Pkw-Markt hingegen gab es auch im letzten Monat des abgelaufenen Jahres keine Erholung. Die Neuzulassungen gingen im Dezember um rund 16 Prozent auf 781.800 Fahrzeuge zurück. Während die Märkte in Frankreich (-15 Prozent), Italien (-23 Prozent) und Spanien (-23 Prozent) weiterhin eine negative Entwicklung verzeichneten, zeigte sich die britische Nachfrage nach Neuwagen erneut erfreulich robust – die Neuzulassungen erhöhten sich im Dezember um knapp 4 Prozent. Das Gesamtergebnis 2012 im Vereinigten Königreich lag mit gut 2 Mio. Einheiten um mehr als 5 Prozent über dem Vorjahr. Auch die Neuzulassungen in Deutschland stützten trotz des leichten Rückgangs 2012 (-3 Prozent) den gesamten westeuropäischen Markt. Dieser ging 2012 um 8 Prozent auf knapp 11,8 Mio. Einheiten zurück.
Die Pkw-Märkte der neuen EU-Länder verzeichneten im Dezember ebenfalls starke Einbußen (-18 Prozent). Eine Ausnahme bildeten Ungarn und Bulgarien, hier lagen die Pkw-Neuzulassungen um 55 bzw. 64 Prozent über dem Vorjahreswert. Im Gesamtjahr 2012 erreichten die Pkw-Neuzulassungen in den neuen EU-Ländern nicht ganz das Vorjahresniveau (-3 Prozent).
Dezember 2012 | Januar - Dezember 2012 | |||||
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Anzahl | Veränderung 12/11 in % | Anzahl | Veränderung 12/11 in % | |||
Europa (EU27+EFTA)* | 838.400 | -16,0 | 12.527.900 | -7,8 | ||
Westeuropa (EU15+EFTA) | 781.800 | -15,8 | 11.772.400 | -8,1 | ||
Neue EU-Länder (EU11)* | 56.600 | -17,8 | 755.500 | -2,8 | ||
Russland** | 253.200 | 0,6 | 2.935.100 | 10,6 | ||
USA** | 1.350.600 | 9,0 | 14.439.700 | 13,4 | ||
Japan | 284.000 | -2,0 | 4.572.300 | 29,7 | ||
Brasilien** | 343.900 | 4,5 | 3.634.100 | 6,1 | ||
Indien | 206.900 | -1,1 | 2.773.500 | 10,3 | ||
China | 1.246.100 | 6,8 | 13.238.600 | 8,4 | ||
* ohne Malta | ||||||
** Light Vehicles |