Wissmann: Wirtschaft und Verbraucher profitieren von freiem Handel

    Berlin, 14. Juni 2013

    „Eine Freihandelszone zwischen den Vereinigten Staaten und der EU bietet für die Automobilindustrie erhebliche Chancen. Denn obwohl rund 40 Prozent aller weltweiten Automobilverkäufe auf die amerikanischen und europäischen Märkte entfallen, gibt es zwischen beiden Wirtschaftsräumen noch immer Zollschranken. Allein deutsche Automobilhersteller zahlen pro Jahr rund eine Milliarde Euro an Zöllen. Rund 100 Millionen Euro fallen jährlich für die Einfuhr von Kfz-Teilen aus Deutschland in die USA an“, sagte Matthias Wissmann, Präsident des Verbandes der Automobilindustrie (VDA), anlässlich der heutigen Entscheidung des Handelsministerrates der Europäischen Union, Verhandlungen über ein Freihandelsabkommen mit den USA aufzunehmen.

    Mit einem Anteil von 15 Prozent an den deutschen Pkw-Exporten sind die USA der zweitwichtigste Ausfuhrpartner für die deutschen Hersteller. Wertmäßig betrachtet liegt der Export in die USA sogar auf Platz eins.

    Allein der Abbau der Zölle könne deutliche Wachstumsimpulse auf beiden Seiten des Atlantiks auslösen, so der VDA-Präsident. „Darüber hinaus sollten sich die Verhandlungsführer mit aller Kraft auch auf die Beseitigung von nicht-tarifären Handelshemmnissen, wie zum Beispiel unterschiedliche technische Vorschriften und Standards, verständigen. Es ist nicht nachvollziehbar, warum Automobilhersteller für Europa und die USA verschiedene unterschiedliche Außenspiegel, Blinker oder Stoßfänger entwickeln und produzieren müssen. Von einer gegenseitigen Anerkennung oder Harmonisierung solcher Vorgaben würden Unternehmen auf beiden Seiten des Atlantiks profitieren.“

    Insgesamt könne der Abbau nicht-tarifärer Handelsschranken in der Automobilindustrie zu jährlichen Einsparungen in Milliardenhöhe führen. Das nutze auch den Verbrauchern „Erstens sinken dadurch die Kosten eines Autos auch für den Kunden und zweitens sind die Produkte schneller erhältlich, weil sie durch vereinfachte Zulassungsprozesse früher auf den Markt kommen“, sagte Wissmann: „Besonderes Potenzial verbirgt sich dort, wo Standards völlig neu definiert werden, etwa bei der Elektromobilität. Diese Regeln sollten wir von vornherein gemeinsam gestalten.“

    Der VDA-Präsident betonte, die Gespräche sollten jetzt möglichst rasch aufgenommen werden, denn ein solches Abkommen setze wirtschaftliche Kräfte in beiden Kontinenten frei. „Die Politik sollte diese Chance nutzen. Ein transatlantischer Markt ohne Grenzen und mit gemeinsamen Standards würde positive Impulse für die Weltwirtschaft geben, für nachhaltiges Wachstum, mehr Innovationen und weniger Protektionismus“, so Wissmann.