Marktentwicklungen

    Deutsche Automobilindustrie erwirtschaftet Umsatzplus

    Die Umsätze der gesamten deutschen Automobilindustrie stiegen 2021 um 9 Prozent auf 410,9 Milliarden Euro. Zwei Drittel des Jahresumsatzes der gesamten Automobilindustrie wurden durch Exporterlöse erzielt.

    Die Umsätze der gesamten deutschen Automobilindustrie stiegen 2021 um 9 Prozent auf 410,9 Milliarden Euro. Zwei Drittel des Jahresumsatzes der gesamten Automobilindustrie wurden durch Exporterlöse erzielt.

    Trotz gesunkener Stückzahlen bei der Pkw-Inlandsproduktion (-12 Prozent) und den Neuzulassungen von Pkw (-10 Prozent), konnte die deutsche Automobilindustrie ihren Umsatz im vergangenen Jahr steigern. Während das Umsatzplus nach der ersten Jahreshälfte noch bei +32 Prozent lag, zeigte sich die Umsatzentwicklung in der zweiten Jahreshälfte gezeichnet von den Materialengpässen und den daraus resultierenden Produktionsbehinderungen (-8 Prozent). Über das ganze Jahr hinweg konnte die gesamte Branche laut dem Statistischen Bundesamt im Jahr 2021 ein Umsatzplus von 9 Prozent gegenüber dem Vorjahr erwirtschaften. Das entspricht einem Umsatz von 410,9 Milliarden Euro.

    Während der Inlandsumsatz lediglich um 1 Prozent zulegte, entwickelten sich die Exporterlöse, die gut zwei Drittel des Gesamtumsatzes ausmachten, mit +13 Prozent äußerst dynamisch. Mit Bezug auf die Exporterlöse konnten die Umsätze sowohl mit den Ländern innerhalb als auch den Ländern außerhalb der Eurozone gesteigert werden. Mit der Eurozone erlösten die Betriebe 77,2 Milliarden Euro (+7 Prozent ggü. 2020), mit den Ländern außerhalb der Eurozone 196,8 Milliarden Euro (+15 % ggü. 2020).

    Umsatzdaten der OEMs

    Nach einer umsatzstarken ersten Jahreshälfte (+31 Prozent), wirkten sich Materialengpässe und die daraus resultierenden Produktionsbehinderungen in der zweiten Jahreshälfte 2021 negativ auf die Erlöse aus (-9 Prozent). Dennoch konnten die OEMs das vergangene Jahr mit einem Umsatzplus von insgesamt 7 Prozent abschließen. Das entspricht einem Umsatz von gut 318,1 Milliarden Euro. Zugutekam den Unternehmen dabei ein gut laufendes Auslandsgeschäft (+12 Prozent). Darüber wurden fast drei Viertel des Jahresumsatzes generiert. Der Inlandsumsatz sank hingegen um 3 Prozent gegenüber 2020. Der Gesamtumsatz der OEMs entwickelte sich deutlich besser als die Inlandsproduktion, weil die Unternehmen verstärkt auf margenstarke Fahrzeuge (Premium- und Elektrofahrzeuge) setzten.

    Umsatzdaten der Zulieferer

    Während die gesamte deutsche Automobilindustrie im Jahr 2021 ein Umsatzplus von 9 Prozent generierte, steigerte die HG III ihren Umsatz gar um 13 Prozent auf knapp 79,7 Milliarden Euro. Das war der stärkste Zuwachs seit 2010. Damit konnte das Vorkrisenniveau von 2019 nahezu erreicht werden (damals: 80,0 Milliarden Euro).

    Sowohl der Inlands- als auch der Auslandsumsatz zeigten im vergangenen Jahr eine positive Entwicklung gegenüber dem Vorjahr, wobei der Auslandsumsatz (+16 Prozent) stärker wuchs als der Inlandsumsatz (+10 Prozent). Wenngleich der im Inland erwirtschaftete Umsatz im Jahr 2021 noch einen Anteil von 56 Prozent am Gesamtumsatz der automobilen Zulieferer ausmachte, zeigt die Entwicklung der letzten Dekade, dass das Auslandsgeschäft relativ an Bedeutung gewonnen hat: Gegenüber dem Jahr 2011 ist der Anteil des Auslandsumsatzes im Jahr 2021 um 8 Prozentpunkte auf 44 Prozent gestiegen.

    Umsatzdaten der Hersteller von Anhängern und Aufbauten

    Nach dem zweiten Rückgang in Folge war der Umsatz der Hersteller von Karosserien, Aufbauten und Anhängern im Jahr 2020 auf das niedrigste Niveau seit 2015 gefallen. Im Jahr 2021 gelang es der HG II hingegen den Trend zu brechen: Mit einem Plus von rund 19 Prozent auf knapp 13,1 Milliarden Euro steigerte die HG II ihren Umsatz gegenüber 2020 deutlich. Damit übertraf sie nicht nur das Ergebnis der beiden Vorjahre, sondern fuhr gar das beste Ergebnis seit Aufzeichnungsbeginn 1993 ein. Insbesondere der Auslandsumsatz verzeichnete mit +29 Prozent einen deutlichen Zuwachs. Dieser hatte sich in den beiden Jahren zuvor jedoch auch schwächer als der Inlandsumsatz entwickelt. Anteilsmäßig trugen der Inlands- (51 Prozent) und Auslandsumsatz (49 Prozent) in ähnlichem Umfang zu dem gesamt erzielten Umsatz im Jahr 2021 bei.

    Quelle der Daten: Statistisches Bundesamt

    Doreen Hüls-Kabir
    Economic Intelligence & Volkswirtschaft

    Doreen Hüls-Kabir

    Automobilprognosen, Internationale Nutzfahrzeugkonjunktur, Forschung und Entwicklung

    doreen.huels@vda.de
    +49 30 897842-336

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