Nutzfahrzeuge

    Europäischer Markt für schwere Nutzfahrzeuge im Jahr 2022 mit Absatzsteigerungen

    Gegenüber dem Jahr 2021 verzeichneten der europäische Markt sowie der westeuropäische Teilmarkt für schwere Nutzfahrzuge im Jahr 2022 einen Zuwachs. Die positive Entwicklung setzt sich im bisherigen Jahresverlauf 2023 fort.

    Gegenüber dem Jahr 2021 verzeichneten der europäische Markt sowie der westeuropäische Teilmarkt für schwere Nutzfahrzuge im Jahr 2022 einen Zuwachs. Die positive Entwicklung setzt sich im bisherigen Jahresverlauf 2023 fort.

    In Europa (EU, EFTA & UK) stieg der Absatz schwerer Nutzfahrzeuge (über 6 Tonnen) im Jahr 2022 um 5 Prozent auf knapp 337.200 Einheiten. Von den fünf größten europäischen Einzelmärkten konnten das Vereinigte Königreich (+10 Prozent), Polen (+6 Prozent) und Italien (+1 Prozent) positive Wachstumsraten verzeichnen. Der französische Markt stagnierte (±0 Prozent). Der deutsche Markt erlitt hingegen einen Dämpfer (-2 Prozent), bleibt aber dennoch der größte Einzelmarkt Europas.

    Betrachtet man den westeuropäischen Teilmarkt (EU14, EFTA & UK), gehört neben Deutschland, Frankreich, dem Vereinigten Königreich und Italien auch Spanien zu den fünf größten Einzelmärkten. Im Jahr 2022 wurden in Spanien 13 Prozent mehr schwere Nutzfahrzeuge abgesetzt als im Jahr zuvor. Der westeuropäische Teilmarkt wuchs gegenüber dem Vorjahr um 3 Prozent und somit leicht schwächer als der europäische Durchschnitt. Mit einem Absatzvolumen von knapp 259.300 Einheiten schaffte es der schwere westeuropäische Nutzfahrzeugmarkt trotz eines weiteren Jahres positiven Wachstums nicht, auf sein Vorkrisenniveau von 2019 zurückzukehren. Das Niveau von 2019 wurde noch um 15 Prozent unterschritten.

    In der ersten Jahreshälfte 2023 setzte der westeuropäische Markt für schwere Nutzfahrzeuge seine Erholung fort (H1/2023: +19 Prozent gegenüber H1/2022), darunter Deutschland mit +24 Prozent gegenüber dem Vorjahreshalbjahr. Die positive Entwicklung ist insbesondere auf die langsame Entspannung in den Lieferketten sowie auf die zum Teil niedrigen Vorjahreswerte zurückzuführen. Dennoch verweilt der westeuropäische Nutzfahrzeugmarkt auch in den ersten sechs Monaten des Jahres 2023 noch unter dem Vorkrisenniveau von 2019 (H1/2023: -13 Prozent gegenüber H1/2019). Der europäische Gesamtmarkt (EU, EFTA & UK) konnte in der ersten Jahreshälfte 2023 ebenfalls ein Absatzplus von 19 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum verbuchen.

    Deutscher Markt erleidet im Jahr 2022 einen Dämpfer

    In Deutschland wurden im Jahr 2022 insgesamt 71.300 schwere Nutzfahrzeuge über 6 Tonnen neu zugelassen, ein Rückgang von knapp 2 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Nachdem der Markt infolge der Corona-Pandemie 2020 massiv eingebrochen war, hatte er sich im Jahr 2021 etwas erholen können. Im vergangenen Jahr bremste die wirtschaftlich und geopolitisch angespannte Lage die Fortsetzung der Erholung aus. Insgesamt wurden im Jahr 2022 gut 1.200 schwere Nutzfahrzeuge weniger in Deutschland zugelassen als im Vorjahr. Im Vergleich zum Vor-Corona-Jahr von 2019 waren es gar 20.100 Einheiten weniger, die neu zugelassen wurden. Damit wurde das Absatzniveau von 2019 im vergangenen Jahr um 22 Prozent unterschritten. Dabei sei darauf hingewiesen, dass im Jahr 2019 mit 91.400 neu zugelassenen schweren Nutzfahrzeugen das höchste Absatzvolumen seit 2008 erreicht worden war.

    Das Segment über 16 Tonnen verzeichnete bei den Neuzulassungen einen Rückgang von 1 Prozent. Damit wurde in diesem Segment im Jahr 2022 ein Niveau von 55.100 Einheiten erreicht, knapp 500 Einheiten weniger als im Vorjahr. Der Anteil der Nutzfahrzeuge über 16 Tonnen an den gesamten Neuzulassungen von schweren Nutzfahrzeugen über 6 Tonnen belief sich in Deutschland – wie bereits im Vorjahr – auf 77 Prozent.

     

    Quelle der Daten: Nationale Zulassungsämter

    Letzte Aktualisierung: 24.08.2023

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