Standardisierung, Digitalisierung und Effizienz für die Automobilindustrie

    VDA 231-300 / VDA 231-301

    Die digitale Zukunft der werkstofflichen Bemusterung in den Wertschöpfungskette der Automobilindustrie.

    Die digitale Zukunft der werkstofflichen Bemusterung in den Wertschöpfungskette der Automobilindustrie.

    Die Automobilindustrie zeichnet sich durch Innovation, Präzision und Zusammenarbeit aus. Um die Prozesse der werkstofflichen Bemusterung zu optimieren und einen nahtlosen Datenaustausch entlang der Wertschöpfungskette zu ermöglichen, startete der VDA 2020 deshalb die neue Projektgruppe „Digitales Werkstoff-Datenmanagement im Bemusterungsprozess “. Ihr übergeordnetes Gremium ist der VDA-Werkstoffausschuss.

    Die Ziele waren die Verbesserung der Datenqualität, -integrität und -effizienz sowie die Reduzierung von Kosten und Zeit für alle beteiligten Akteure.

    Jeweils führende Akteure der Automobilindustrie, darunter Mercedes-Benz, Volkswagen, BMW Group und Zulieferer, wie Scheffler, Brose, ZF, Bosch, Kingfa und Continental, ergänzt durch Systemanbieter wie beispielsweise material.one, Matplus und Labore wie imat und SGS, entwickelten zwei Spezifikationen: VDA 231-300 und VDA 231-301.

    Beide sind bahnbrechende Standards für die Materialbedatung und Materialprüfung im Automobilsektor. Diese Initiative wird auch weiterhin kontinuierlich vom Verband der Automobilindustrie (VDA) unterstützt, was das Engagement der Branche für standardisierte und innovative Praktiken verstärkt.

    Unsere Empfehlungen zum Download:

    Im Detail: unsere VDA-Empfehlungen 231-300 und 231-301

    Die VDA 231-300 Empfehlung zielt darauf ab, Materialanforderungen in einem 3D-Datensatz auf standardisierte Weise einzubetten. Unter Verwendung des CAD-neutralen Datenformats „JT“ gemäß ISO-14306 und DIN SPEC 91383 legt sie fest, wie die für die Folgeprozesse benötigten Material- und Oberflächenanforderungen im 3D-Datensatz einzubetten sind. Alle Informationen werden als Attribute im JT an einzelnen Körpern verankert, wodurch Attribut-Wert-Paare entstehen, die die Material- und Oberflächeneigenschaften jedes Körpers definieren. Diese Paare können einem Körper im 3D-Datensatz von Produktdaten-Managementsystemen eindeutig zugeordnet werden, wodurch die Informationen für alle nachfolgenden Prozesse digital auswertbar sind.

    Die Inhalte der VDA 231-300 wurden inzwischen in die DIN SPEC 91383 und in die öffentliche Bibliothek von ISO 14306 aufgenommen, was ihre Bedeutung und breite Akzeptanz unterstreichen.

     

    Die VDA 231-301 Empfehlung definiert ein Schnittstellenformat zur Übertragung aller aggregierten Testergebnisse und Materialinformationen eines Bauteils oder Baugruppe und des Probennahmeprozesses entlang der Lieferkette. Sie ist das Ergebnis einer gemeinsamen Anstrengung der VDA-Projektgruppe und ihren weitreichenden Partnern einschließlich wissenschaftlicher Unterstützung durch das Institut IKTD der Universität Stuttgart. Alle brachten ihr Fachwissen in Materialwissenschaft, Ingenieurwesen, Datenverarbeitung und Automobilherstellung ein, um einen Standard zu schaffen, der den Anforderungen der Praxis von allen Beteiligten gerecht wird. Ihre gemeinsame Anstrengung stellt sicher, dass der Standard robust, flexibel und in der Lage ist, realen Herausforderungen zu begegnen und sich nicht nur auf die Automobilindustrie beschränkt.

    Kerninhalt ist ein standardisiertes Datenmodell, das aus zahlreichen realen Testdaten abgeleitet wurde und darauf abzielt, Materialprobennahmeprozesse und Materialtestergebnisse in den verschiedenen Wertschöpfungsketten der Automobilindustrie zu digitalisieren und zu harmonisieren. Es bietet ein umfassendes JSON-Schema mit anwendungszentrierten Unterschemata, die auf die Anforderungen der realen Materialprobenahme zugeschnitten sind. Dieser Standard gewährleistet Konsistenz, Transparenz und Interoperabilität über alle Stufen der Wertschöpfungskette hinweg, von Materiallieferanten bis zu OEMs.

    Die Bedeutung von VDA 231-301:

    • Materialeigenschaften, Testergebnisse und Probenahmespezifikationen werden in strukturierte JSON-Daten digitalisiert. Der standardisierte Datenaustausch gewährleistet Einheitlichkeit in der Datenübertragung, indem Fehler und Diskrepanzen in der Kommunikation bezüglich Materialprobenahmedaten reduziert werden. VDA 231-301 sorgt für einen einheitlichen Ansatz zur Materialprobenahme.
       
    • Integration entlang der Wertschöpfungskette ermöglicht die nahtlose Integration zwischen Materiallieferanten, Prüflaboren und Automobil-OEMs.
       
    • Das Schema wurde rigoros gegen reale digitale Materialprobenahmeberichte validiert, um den spezifischen Bedürfnissen der Automobilindustrie gerecht zu werden. Dies gewährleistet die Robustheit des Datenmodells und die Übereinstimmung mit realen Prozessen und digitalen Probenahmeberichten.
       
    • Das anwendungszentrierte Design ist anpassbar für spezifische Anwendungsfälle. Maßgeschneiderte Unterschemata erfassen anwendungsspezifische Anforderungen und gewährleisten Flexibilität und Skalierbarkeit.
       
    • Offen und kollaborativ: Entwickelt mit Input führender Branchenakteure. Frei zugänglich und offen auf GitHub gepflegt, fördert das Schema branchenweite Zusammenarbeit und kontinuierliche Verbesserung.
       
    • VDA 231-301 ist zukunftsorientiert und darauf ausgelegt, den Anforderungen zunehmend komplexer werdender Automobil-Lieferketten gerecht zu werden und die digitale Transformation zu unterstützen.

    Das VDA 231-301 JSON-Schema, zusammen mit detaillierter Dokumentation und Begleitmaterialien, ist unter einer Open-Source-Lizenz auf GitHub frei verfügbar. VDA 231-301

    Fragen zu VDA 5050? Ihre Ansprechpersonen:

    Dr. Norbert PapenfußDr. Norbert PapenfußDr. Norbert PapenfußDr. Norbert PapenfußDr. Norbert Papenfuß
    Technische Vorschriften & Werkstoffe

    Dr.-Ing. Norbert Papenfuß

    Referent Werkstoffe

    Jeder kann zur Weiterentwicklung des Standards auf GitHub beitragen. Der offizielle Standard als PDF ist im VDA-Webshop erhältlich. VDA 231-301 (02/2025)-VDA

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