Elektromobilität

    Die Elektromobilität weltweit auf dem Vormarsch

    12 Millionen E-Autos weltweit abgesetzt. Deutschland hinter China und den USA drittgrößter Elektro-Pkw-Markt weltweit.

    12 Millionen E-Autos weltweit abgesetzt. Deutschland hinter China und den USA drittgrößter Elektro-Pkw-Markt weltweit.

    2022 hat sich der weltweite Vormarsch der Elektromobilität bei den Pkw-Neuzulassungen fortgesetzt. Mit rund 12 Mio. global neu zugelassenen Pkw mit einem elektrischen Antrieb (BEV, PHEV oder FCEV) wurde der Vorjahresrekord von 7,5 Mio. Einheiten deutlich übertroffen. Allerdings hat sich das relative Wachstum, das 2021 noch über 100 Prozent betrug, mit +60 Prozent etwas abgeschwächt. Das ist aufgrund der nun erreichten, signifikanten Stückzahlen bei einem Hochlauf einer neuen Antriebstechnik völlig normal. Inzwischen wird bereits jeder sechste global verkaufte Pkw elektrisch angetrieben. Hiervon sind mit 8,7 Mio. Einheiten 73 Prozent (Vorjahr: 70 Prozent) rein elektrische BEV-Fahrzeuge. Die Brennstoffzelle (FCEV) spielt mit unverändert 15 Tsd. Stück weiterhin keine Rolle. Der Rest entfällt auf Plug-In Hybride (PHEV). Die Transformation vom Verbrennungsmotor zum Elektromotor, die in Anbetracht des ehrgeizigen UN-Klimaziels nötig ist, ist in der Automobilindustrie somit in vollem Gange. Es ist zu berücksichtigen, dass die Entwicklung in den verschiedenen Märkten recht heterogen ist, im Allgemeinen kann man sagen, dass es eine mehr oder weniger stark ausgeprägte Beziehung zwischen Wohlstand und Durchdringung des Marktes mit Elektro-Pkw gibt. Außerdem spielen Incentives und gesetzliche Vorgaben, z.B. bzgl. CO2-Grenzwerten eine wichtige Rolle.

    China mit Abstand größter Elektro-Pkw-Markt weltweit

    Der größte Elektro-Pkw Markt war 2022 mit deutlichem Abstand erneut China, wo mit 6,55 Mio. Einheiten (+94 Prozent zum Vorjahr) mehr als jedes zweite E-Auto weltweit verkauft wurde. Dies liegt auch an der schieren Größe des chinesischen Marktes, mit 28,2 Prozent ist der Elektro-Anteil an den Verkäufen zwar stark angestiegen (Vorjahr 16,0 Prozent), ist jedoch immer noch niedriger als in Deutschland. BEV dominieren mit einem Anteil von 77 Prozent aller E-Pkw. Mit über 1,5 Mio. Plug-In Hybriden ist China jedoch auch der größte PHEV-Markt der Welt. In China ist die staatliche Förderung für E-Pkw Ende 2022 ausgelaufen, sie wurde jedoch ersetzt durch eine Steuergutschrift von 10 Prozent bis Ende 2023. Mittel- bis langfristig wird auf eine Abschaffung der Verkaufsförderung bei steigenden Elektromindestquoten für die vor Ort produzierenden Hersteller gesetzt. 

    Die USA an zweiter Stelle

    An zweiter Stelle weltweit lagen 2022 die USA mit 923.600 (+45 Prozent) neu zugelassenen Elektro-Light Vehicles. Die Marktdurchdringung von E-Autos stieg von 4,1 Prozent (2021) auf 6,7 Prozent. Die maximale Steuergutschrift von 7.500 US-$ für BEV und PHEV ist durch den Inflation Reduction Act bis 2031 verlängert worden. 79 Prozent aller E-Light Vehicles sind BEV. Elektromobilität spielt außerhalb von Kalifornien, das für zwei von fünf in den USA abgesetzten E-Autos verantwortlich ist, noch keine bedeutende Rolle.

    Deutschland wichtigster Markt in Europa, global Nr. 3

    Mit 833.500 E-Pkw-Neuzulassungen (+22 Prozent) entfiel nahezu jedes dritte in Europa verkaufte E-Auto auf den deutschen Markt. Es wurde ein Elektroanteil von 31,4 Prozent (Vorjahr 26,0 Prozent) erreicht. Damit sind E-Autos inzwischen deutlich beliebter als Diesel-Pkw (inkl. Mild-Hybride), die im letzten Jahr auf 23,6 Prozent kamen. Plug-In Hybride spielen mit einem Anteil von 43 Prozent an allen E-Neuzulassungen eine wichtige Rolle. Ende 2022 wurde die staatliche PHEV-Kaufförderung komplett gestrichen und die BEV-Incentives reduziert. Dies hat letztes Jahr zu vorgezogenen Käufen geführt und wird 2023 einen negativen Effekt auf die Neuzulassungen von E-Autos haben. Ab 2024 wird die BEV-Förderung weiter sinken.

    Economic Intelligence & Volkswirtschaft

    Alexander Fritz

    Automobilprognosen, Statistiken Produktion und Export, CO2-Emissionen, Elektromobilität, Strukturanalysen

    Lesen Sie mehr zum Thema