Cluster Internationale Verbändepartnerschaften Indien und Afrika

    Unter finanzieller Förderung des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) führt der VDA Partnerschaften mit Verbänden in Indien und Afrika. Sie bieten den Mitgliedsunternehmen vielfältige Möglichkeiten zur Kooperation und Kontaktvermittlung.

    Unter finanzieller Förderung des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) führt der VDA Partnerschaften mit Verbänden in Indien und Afrika. Sie bieten den Mitgliedsunternehmen vielfältige Möglichkeiten zur Kooperation und Kontaktvermittlung.

    Afrika: Partnerprojekt mit der African Association of Automotive Manufacturers (AAAM)

    Die Verbändepartnerschaft zwischen der African Association of Automotive Manufacturers (AAAM) und dem VDA hat das Ziel, den Aufbau des Partnerverbandes zu unterstützen und gemeinsam die Rahmenbedingungen für die Automobilindustrie auf dem afrikanischen Kontinent zu verbessern. Die Zusammenarbeit wird vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) im Rahmen der „Gute Beschäftigung für sozial gerechten Wandel“ gefördert.

    Ob Fahrzeugfinanzierung, alternative Antriebe, Handel und Logistik, Standortsuche oder politische Rahmenbedingungen, VDA und AAAM kooperieren auf den unterschiedlichsten Gebieten. Gemeinsam wurden zu diesen Themen Arbeitskreise initiiert, in denen Vertreter des VDA, der AAAM und der Mitgliedsfirmen zusammenarbeiten. Da sich in Afrika rund die Hälfte der 20 am schnellsten wachsenden Volkswirtschaften befinden, gewinnt der Kontinent immer mehr an Bedeutung, gerade auch im Hinblick auf geopolitische Veränderungen, Rohstoffpartnerschaften zwischen Afrika und Europa und die Diversifizierung von Lieferketten. Bereiche wie digitale Wirtschaft oder nachhaltige Mobilität weisen ebenfalls hohes Entwicklungspotenzial auf.

    Der Automobil- und Logistiksektor nimmt durch seine nachhaltige Wertschöpfung in den Zuliefernetzwerken, Montagewerken, Distributionsstrukturen und panafrikanischen Handelsbeziehungen eine Schlüsselstellung ein und bietet großes Innovations-, Wachstums- und Jobpotenzial. Aktuell ist der afrikanische Automobilmarkt mit einem Absatz von circa 1 Millionen Fahrzeugen pro Jahr noch vergleichsweise klein, der Partnerverband AAAM prognostiziert allerdings eine Steigerung auf circa 5 Millionen Fahrzeuge jährlich bis 2035.

    Der intraafrikanische Handel wird durch die 2021 gestartete panafrikanische Freihandelszone African Continental Free Trade Area – (AfCFTA) gefördert. Hauptziele des AfCFTA-Abkommens sind: Steigerung des innerafrikanischen Handels, die Industrialisierung weiter voranzutreiben und regionale Wertschöpfungsketten aufzubauen. Langfristig strebt die Afrikanische Union eine kontinentale Zollunion und einen afrikanischen Binnenmarkt mit freiem Verkehr von Waren, Dienstleistungen und Personen an.

    Da die Kooperation zwischen Afrika und Europa von großer Bedeutung ist, haben auf Initiative VDA, AAAM und weiteren Partnern insgesamt zwölf europäische und afrikanische Automobilverbände eine gemeinsame Absichtserklärung unterzeichnet und sich auf zukünftige Zusammenarbeit verständigt. In Anbetracht der „Global-Gateway-Initiative“ der Europäischen Union passt das Engagement des VDA gut in die Zeit.

    VDA-Mitglieder profitieren von dem Kooperationsprojekt beispielsweise durch Informationsangebote, Delegationsreisen und Kontaktvermittlungen zu relevanten Stakeholdern auf dem afrikanischen Kontinent. Durch das Projekt verfügt der VDA über eigene Ansprechpartner in Berlin, im VDA-AAAM-Projektbüro im südafrikanischen Johannesburg und in Accra/Ghana. Das Projekt wird seit Sommer 2020 in der ersten Projektphase umgesetzt und läuft aktuell bis zum Dezember 2023. Der VDA arbeitet intensiv an einer Weiterführung des Vorhabens, um die Kooperation mit den afrikanischen Partnern weiter zu vertiefen und seinen Teil zum Aufbau einer nachhaltigen afrikanischen Automobilindustrie beizutragen.

    Internationale Zusammenarbeit mit Partnerverbänden der Automobilindustrie in Afrika 

    Infoblatt VDA-Afrika Kooperationen
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    Indien: Verbändepartnerschaft mit der Automotive Component Manufacturers Association (ACMA) und der Society of Indian Automotive Manufacturers (SIAM)

    Indien ist sowohl für die deutsche Automobilindustrie als auch für die deutsche Entwicklungszusammenarbeit ein wichtiger und zuverlässiger Partner. Als auf- strebendes Entwicklungsland und wichtiger Wachstumsmarkt bietet Indien ein immenses Potenzial nicht nur im Automobilsektor, sondern auch mit Blick auf Energie- und Rohstoffpartnerschaften. Die im Jahr 2021 erfolgte Annäherung bei den Verhandlungen eines EU-Indien-Freihandelsabkommens, gegenseitige Besuche von hochrangigen Politikern und die etablierten deutsch-indischen Regierungskonsultationen haben erneut die Bedeutung der deutsch-indischen Zusammenarbeit unterstrichen.

    Schon heute sind deutsche Hersteller und Zulieferer mit mehr als 100 Standorten und Produktionsstätten in Indien vertreten und tragen zu der nachhaltigen Entwicklung der Automobilindustrie vor Ort bei. Welt- weit ist Indien der viertgrößte Pkw-Markt, Deutschland aktuell der fünftgrößte. So wurden in Indien im Jahr 2021 knapp über 3 Millionen Pkw verkauft. Deutschland ist Indiens größter Handelspartner in Europa und gehört zu den zehn größten globalen Handelspartnern Indiens.

    Bereits seit 2005 pflegt der VDA eine erfolgreiche Zusammenarbeit mit den beiden indischen Automobilverbänden Automotive Component Manufacturer Association (ACMA) und Society of Indian Automobile Manufacturers (SIAM). Basierend auf der vor über zehn Jahren ins Leben gerufenen „Indo-German Working Group on Automotive“ und dem traditionellen „IAA India Day“ setzt die seit 2017 bestehende offizielle Verbändepartnerschaft neue Akzente der Zusammenarbeit: Die Verbändepartnerschaft zwischen VDA, ACMA und SIAM nutzt mit der Förderung des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) und der sequa gGmbH die Potenziale in Indien, um den bilateralen Austausch zwischen den Akteuren der Automobilindustrie voranzutreiben, kleinen und mittleren Unternehmen den Zugang zum Weltmarkt zu ermöglichen Wettbewerbsfähigkeit der indischen Unternehmen zu verbessern.

    Im Rahmen von Konferenzen, Workshops und gemeinsamen Studien wird unter Einbeziehung der Mitgliedsunternehmen aus beiden Ländern ein intensiver Austausch zu den Zukunftsthemen der Branche betrieben, darunter insbesondere Elektromobilität, alternative Kraftstoffe, autonomes Fahren, Digitalisierung und Start-ups. Allein im Jahr 2021 hat der VDA im Rahmen des Projekts zusammen mit den indischen Partnern ACMA und SIAM 25 Events zu relevanten Themen des Branchendialogs durchgeführt. Ebenfalls sind freier und fairer Handel zwischen beiden Ländern, die Wiederaufnahme der Verhandlungen um ein Freihandelsabkommen und Resilienz in den Lieferketten Themen der Partnerschaft.

    Trotz positiver Entwicklungen steht die deutsch-indische Zusammenarbeit im Automobilsektor vor Herausforderungen, zum Beispiel im Bereich der technischen Regularien. Die aktuellen Qualitätskontrollverordnungen für Sicherheitsglas und Felgen verlangen ein Kennzeichnungs- und Auditverfahren, das den Zertifizierungsaufwand in Indien verdoppelt. Der VDA konnte sich hier im Sinne seiner Mitglieder für eine Verschiebung des Inkrafttretens verschiedenster Verordnungen einsetzen. Zudem profitieren VDA-Mitglieder von dem Kooperationsprojekt beispielsweise durch Informationsangebote, Delegationsreisen und Kontaktvermittlungen zu relevanten Stakeholdern in Indien.

    Über das Projekt verfügt der VDA über eigene Ansprechpartner in Berlin und einen eigenen Ansprechpartner im Projektbüro in Neu-Delhi.Die Zusammenarbeit mit den Schwesterverbänden ACMA und SIAM befindet sich bis zur Jahresmitte 2023 in ihrer zweiten und letzten Projektphase. Der VDA arbeitet intensiv an einer Weiterführung des Vorhabens auch nach Auslauf der Förderung, um die Verbändepartnerschaft mit Indien weiter mit Leben zu füllen und gemeinsam mit den Partnern in Indien einen Beitrag zu Klimaschutz und technologischer Entwicklung leisten zu können.

     

    Ihre Ansprechpersonen

    Fachgebiet Außenwirtschaft, Handel & Zölle

    Angela Mans

    Leitung

    Fachgebiet Außenwirtschaft, Handel & Zölle

    Marius Ochel

    Leiter Cluster Internationale Verbändepartnerschaften Afrika & Indien

    Fachgebiet Außenwirtschaft, Handel & Zölle

    Inesa Kachmarchyk

    Referentin Cluster Internationale Verbändepartnerschaften Afrika & Indien

    Fachgebiet Außenwirtschaft, Handel & Zölle

    Victoria Backhaus-Jerling

    Leiterin Projektbüro Südafrika VDA-AAAM

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