Klimaneutralität

    Klimaziele im Verkehrssektor: Worauf es jetzt ankommt

    Statement

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    Berlin, 14. März 2023

    VDA-Präsidentin Hildegard Müller:

    „Die Autoindustrie steht mit Überzeugung hinter den Pariser Klimazielen und treibt die Transformation mit massiven Investitionen und Innovationen voran: Von 2022 bis 2026 investiert sie rund 220 Milliarden Euro in Forschung und Entwicklung und darüber hinaus etwa 100 Milliarden Euro bis 2030 in den Umbau von Werken.

    Der Verkehrssektor hat laut Umweltbundesamt sein Reduktionsziel im Jahr 2022 um rund 9 Millionen Tonnen verfehlt. Dies zeigt erneut, dass die CO₂-Reduktionszielerreichung im Verkehr mit besonderen Herausforderungen verbunden ist.

    Wir müssen die Transformation dabei so gestalten, dass wir den Rückhalt und die Unterstützung der Menschen nicht verlieren. Entscheidend ist jetzt, nicht in populistische Verbotsdebatten zu verfallen, sondern die Transformation Richtung Klimaneutralität nachhaltig und strategisch voranzubringen. Konkret heißt das: Die Politik muss die Rahmenbedingungen dafür schaffen, damit die Unternehmen ihre Innovationen tatsächlich auf die Straße bringen können. Grundsätzlich gilt: Wer immer ambitioniertere Ziele setzt, muss dafür sorgen, dass die staatliche Leistungsfähigkeit im gleichen Maße mitwächst. Insbesondere die Infrastruktur in Deutschland muss für die Transformation fit gemacht werden. Bei der Ladeinfrastruktur klaffen Ziele und Realität weit auseinander. Der Strom wird teurer und die Lücke zwischen dem Verhältnis von E-Autos zu Ladepunkten wird größer – das droht den Hochlauf der E-Mobilität auszubremsen. Umso mehr gilt es nun, schnellstmöglich den Masterplan Ladeinfrastruktur II umzusetzen – inbegriffen der notwendige Netzausbau und das Konzept des intelligenten Ladens.

    Und: Der generelle Zustand von Schienen, Straßen und Brücken beeinträchtigt zunehmend das Geschäft vieler Unternehmen. Zudem wird immer mehr Logistik von der vollkommen überlasteten Schiene zurück auf die Straßen geholt. Hinzu kommt, dass das Aufkommen des Güterverkehrs allen Prognosen zufolge weiter ansteigen wird. Hier gibt es ebenso generellen Handlungsbedarf wie bei der digitalen Infrastruktur. Gleichzeitig arbeitet die Autoindustrie intensiv daran, Multimodalität im Verkehrssektor mit neuen Konzepten und entsprechenden Investitionen voranzubringen. 
    Grundsätzlich gilt, dass der Verkehrssektor im besonderen Maße von einer entsprechend ausgebauten, belastbaren und funktionsfähigen Infrastruktur abhängig ist. Die Notwendigkeit massiver Investitionen wurde inzwischen zwar erkannt – bis sich durch den Aus- und Umbau entsprechende Erfolge mit Blick auf die Klimaziele einstellen, müssen allerdings zahlreiche Großprojekte erfolgreich finalisiert werden. Zudem sind viele Infrastrukturprojekte politisch und gesellschaftlich umstritten.

    Was in der Debatte weiter kurz kommt, ist die Berücksichtigung des Fahrzeugbestandes bei der Erreichung der Klimaziele: Mit Blick auf die 1,5 Milliarden Fahrzeuge weltweit sind erneuerbare Kraftstoffe wie E-Fuels daher ein zentraler Baustein auf dem Weg zur Klimaneutralität.

    Entscheidend ist außerdem, dass die Politik stets die Perspektive über den europäischen Horizont hinaus in den Blick nimmt – und die Industrie als Enabler hin zu einer nachhaltigen Wirtschaft sieht. Unser Ziel: Wir müssen führender Standort für Transformationstechnologien werden, nachhaltige sowie digitale Innovationen weiter vorantreiben und weltweit exportieren. Damit maximieren wir unseren Beitrag zum globalen Klimaschutz und treiben den Wandel zur klimaneutralen Mobilität weltweit voran.“

    Presse & Digitales

    Simon Schütz

    Abteilungsleiter