Kreislaufwirtschaft

    Demontageinformationen

    Um den steigenden Ansprüchen in der Verwertung von Produkten gerecht zu werden, ergriffen einige europäische Automobilhersteller die Initiative, Ihren Verwertungspartnern zusätzliche Demontageinformationen an die Hand zu geben.

    Um den steigenden Ansprüchen in der Verwertung von Produkten gerecht zu werden, ergriffen einige europäische Automobilhersteller die Initiative, Ihren Verwertungspartnern zusätzliche Demontageinformationen an die Hand zu geben.

    Zentrale Informationsplattform für alle Demontagebetriebe

    IDIS (engl.: international dismantling information system) ist die kostenlose, zentrale Informationsplattform für alle Demontagebetriebe. Das System stellt heute schon alle geforderten Informationen zur Verfügung. Es ist ein selbsterklärendes, einfach strukturiertes und zu bedienendes Tool und aus Sicht der Marktteilnehmer ausreichend.

    Im Rahmen der Überprüfung der Demontagebetriebe sollte sichergestellt sein, dass IDIS angewandt wird.

    Internationales Demontage- und Informations-System (IDIS)

    Um den steigenden Ansprüchen in der Verwertung von Produkten gerecht zu werden, ergriffen einige europäische Automobilhersteller die Initiative, Ihren Verwertungspartnern zusätzliche Demontageinformationen an die Hand zu geben.

    So wurde bereits 1991, weit vor gesetzlichen Vorgaben, durch einige europäische Hersteller ein Nachschlagewerk mit Hilfestellungen zur verwertungsoptimierten Demontage von Fahrzeugen zur Verfügung gestellt. Das damals noch in Papierform herausgegebene Werk konnte Ende der 90’er Jahre auf eine elektronische Basis gestellt werden und hieß von nun an IDIS: Internationales Demontage- und Informations-System.

    IDIS ist das zentrale Archiv in dem Fahrzeughersteller alle erforderlichen Informationen zur sicheren und umweltfreundlichen Vorbehandlung und Demontage von Altfahrzeugen bündeln. Neben allgemein gültigen Sicherheitsinformationen zur Behandlung von z.B. Airbags, Gas- oder Elektro- und Hybridfahrzeugen sind auch herstellerspezifische Behandlungs- und Demontageanweisungen z.B. zum Ausbau der Hochvoltbatterien vorhanden.

    IDIS wird laufend, auch in Kooperation mit Demontagebetrieben aktuell gehalten. Die ersten Fahrzeuge in IDIS datieren aus dem Jahr 1974. Seit dem Start von IDIS werden stets die neusten Modelle und Technologien eingestellt. Das System kann sowohl auf dem Desktop wie auch auf dem Tablett kostenlos genutzt werden. IDIS enthält aktuelle Informationen über die Behandlung von Altfahrzeugen. Diese werden derzeit von 27 internationalen Hersteller aus Europa, Japan, Korea, Malaysia, Indien, China und den USA zur Verfügung gestellt.

    Damit beinhaltet IDIS gegenwärtig 77 regionale und internationale Marken; bis Anfang 2021 wurden 3.352 Modelle und Varianten eingestellt. IDIS deckt somit den überwiegenden Fahrzeugbestand in Europa und einigen anderen Regionen ab und berücksichtigt auch regionale Spezifikationen.

    IDIS ist kostenfrei verfügbar und wird in 31 Sprachen, in rund 40 Ländern mit ELV Gesetzgebungen genutzt und erfüllt als anerkanntes Demontage Informationssystem die rechtlichen und praktischen Anforderungen über die Grenzen Europas hinaus.

    In IDIS werden relevante Bereiche des Fahrzeuges abgedeckt.

    Darüber hinaus können Demontagebetriebe aus IDIS heraus zusätzliche Informationen aus den Werkstatthandbüchern beziehen.

    International Dismantling Information System

    IDIS orientiert sich stets an den aktuellen Entwicklungen und erweitert seine Inhalte und Darstellungsmöglichkeiten (z.B. auf Smartphones und Tabletts), um jederzeit die Bedürfnisse der Demontagebetriebe zu erfüllen. Derzeit werden umfangreiche Informationen rund um das Thema sichere Behandlung von Elektrofahrzeugen und Ausbau der Hochvoltbatterie aktualisiert. In Ländern, in denen Altfahrzeug-Gesetzgebungen entstehen, wird IDIS angeboten und bei Bedarf werden länderspezifische Besonderheiten und Sprachen angepasst.

    Neben neuen Technologien können in IDIS bei Bedarf auch neue Fahrzeugkategorien wie z.B. Krafträder aufgenommen werden. Das System ist offen für die Aufnahme von neuen Herstellern und Mitgliedern

    Fachgruppe Umwelt

    Michael Püschner

    Leiter

    Fachgebiet Umwelt & Nachhaltigkeit

    Dr. Evin Zozan

    Referentin Circular Economy und Nachhaltigkeit