Pkw-Märkte in Asien

    5. Mal in Folge

    Chinesischer Pkw-Markt

    Der chinesische Pkw-Markt ist 2024 zum fünften Mal in Folge gewachsen. Der Retail-Absatz stieg um 6 Prozent auf 23,0 Mio. Pkw. Dies war die höchste Markt­dynamik seit dem letzten Marktrückgang im Jahr 2019. China war somit eine zentrale Stütze des Weltmarktes und weiterhin der größte Einzelmarkt weltweit. Anders als in den meisten westlichen Ländern, bewegt sich der chinesische Pkw-Absatz deutlich um 14 Prozent ober­halb des Vor-Corona-Niveaus von 2019, als 20,1 Mio. Pkw verkauft wurden. Der Weltmarktanteil Chinas lag 2024 bei 29 Prozent.

    Chinesischer Pkw-Markt

    Der chinesische Pkw-Markt ist 2024 zum fünften Mal in Folge gewachsen. Der Retail-Absatz stieg um 6 Prozent auf 23,0 Mio. Pkw. Dies war die höchste Markt­dynamik seit dem letzten Marktrückgang im Jahr 2019. China war somit eine zentrale Stütze des Weltmarktes und weiterhin der größte Einzelmarkt weltweit. Anders als in den meisten westlichen Ländern, bewegt sich der chinesische Pkw-Absatz deutlich um 14 Prozent ober­halb des Vor-Corona-Niveaus von 2019, als 20,1 Mio. Pkw verkauft wurden. Der Weltmarktanteil Chinas lag 2024 bei 29 Prozent.

    5. Mal in Folge
    China Pkw gelb

    Hohe Wachstumsraten waren dabei vor allem zu Jah­resbeginn (Q1: +13 Prozent) und zum Jahresabschluss (Q4: +15 Prozent) zu beobachten. Zu beachten ist, dass das der Vorjahresvergleich zum Jahresauftakt durch eine zum Jahreswechsel 2022/2023 ausgelaufene temporäre Steuersenkung begünstigt war. Das vierte Quartal hingegen war schon 2023 ein absolutes Re­kordquartal, sodass die hohe Wachstumsrate zu einem bisher beispiellosen Marktvolumen in einem einzelnen Quartal von 7,4 Mio. Pkw führte. Die beiden mittleren Quartale waren durch eine deutliche Kaufzurückhaltung geprägt (Q2: -5 Prozent; Q4: ±0 Prozent). Insgesamt war der Absatz ab Ende April durch ein staatliches För­derprogramm gestützt. Im Rahmen dieses Programms konnten Verbraucher eine Prämie von bis zu 10.000 Yuan (~1.300€) geltend machen, wenn sie beim Kauf eines Neufahrzeugs einen Pkw mit einer Emissions­norm bis maximal China 3 oder ein New Energy Vehicle, dass vor dem 30. April 2018 registriert wurde, abgaben. Schon ab Juli wurden die Rahmenbedingun­gen dieses Programms angepasst, sodass sich die Fördersumme auf bis zu 20.000 Yuan (~2.600€) ver­doppelte. Der Effekt dieses Förderprogramms schlug aber erst zum Jahresende im Markt durch. 

    Deutsche Hersteller kamen im vergangenen Jahr auf einen Marktanteil von 18,9 Prozent am Gesamtmarkt. Zuletzt war der Marktanteil deutscher Hersteller durch einen negativen Trend gekennzeichnet. Dies ist darauf zurückzuführen, dass ihr Marktanteil im dynamisch wachsenden Bereich der Elektromobilität geringer war als am Gesamtmarkt. Knapp unter 4 Prozent der neuen Elektro-Pkw in China trugen im vergangenen Jahr das Logo einer deutschen Konzernmarke.

    Insgesamt machte die Elektromobilität im vergangenen Jahr einen weiteren deutlichen Sprung. Der Absatz von Pkw mit elektrischem Antrieb (BEV, PHEV & FC) legte um 48 Prozent auf 10,8 Mio. Fahrzeuge zu. Der An­teil der Elektromobilität am chinesischen Gesamtmarkt stieg somit auf 36,9 Prozent. In der zweiten Jahres­hälfte war sogar mehr als jeder zweite Neuwagen ein Elektro-Pkw (H2: 51,2 Prozent). In hohem Maße profi­tierten von dem Marktwachstum dabei Plug-In-Hybride. Der Verkauf von ihnen legte mit 86 Prozent auf 4,4 Mio. Pkw stärker zu als der Absatz von batterieelektrischen Pkw (+29 Prozent auf 6,3 Mio. Pkw). Hierbei ist zu be­achten, dass die Statistik unter Plug-In-Hybriden nicht nur Pkw summiert die Statistik neben PHEV nach klas­sischem Verständnis auch Fahrzeuge mit einem Range Extender. Unterscheidet man diese beiden Fahr­zeugkategorien findet man für „klassische“ PHEV ein Wachstum von 89 Prozent in 2024 und für Fahrzeuge mit Range Extender ein Wachstum von 77 Prozent. Die chinesische Regierung stützt den Absatz von Elektro-Pkw durch die Streichung der Umsatzsteuer. Daneben wurde das Marktgeschehen weiterhin durch einen Preiskampf im Kampf um Marktanteile bei der Elektro­mobilität geprägt.

    Japanischer Pkw-Markt

    Die Entwicklung des japanischen Pkw-Marktes war im Jahr 2024 durch Unregelmäßigkeiten bei Crashtests einheimischer Marken geprägt. Diese wurden im Früh­jahr bekannt und unterminierten das Verbraucherver­trauen merklich. Die Folge war ein deutlich geringeres Volumen von Pkw-Neuzulassungen im Vergleich zum Vorjahr 2023. Das gesamtwirtschaftliche Umfeld war auch für Japan herausfordernd. Das Wirtschafts­wachstum war zuletzt niedrig. Der dauerhaft schwache Yen macht japanische Produkte für das Ausland zwar attraktiver, gleichzeitig führt er allerdings zu erhöhter und zuletzt wieder angestiegener importierter Inflation, was Druck auf die Reallöhne ausübte. Die japanische Zentralbank verhält sich, trotz Aufgabe der strikten Nullzinspolitik, weiterhin zurückhaltend. Ein sich insgesamt aufhellendes Investitionsklima gibt allerdings Hoffnung für ein stärkeres Wirtschaftswachstums im Jahr 2025. Der schwache private Konsum wird kurzfristig aller Vor­aussicht nach keinen signifikant positiven Impuls für die konjunkturelle Entwicklung geben können.

    Im Jahr 2024 wurden in Japan insgesamt 3,7 Mio. Pkw abgesetzt und damit 7 Prozent weniger als noch ein Jahr zuvor. Im Jahr 2023 erreichte man noch ein kräf­tiges Wachstum. Im ersten Halbjahr 2024 drehte sich dieser Trend allerdings um. Nach den ersten sechs Mo­naten lag der japanische Pkw-Markt im Vergleich zum Vorjahreszeitraum noch um 12 Prozent zurück. Das zweite Halbjahr verlief mit einem Minus von 1 Prozent zwar weniger negativ, konnte das rückläufige Gesamt­jahresergebnis aber letztlich nicht ausgleichen. Das ne­gative Gesamtergebnis führte darüber hinaus zu einer erneuten Vergrößerung des Abstands zum Vorkrisenniveau. Im vergangenen Jahr wurden noch gut 13 Pro­zent oder knapp 576.000 weniger Pkw neu registriert als noch im Jahr 2019. Die deutschen Pkw-Hersteller konnten Ihren Marktanteil im Jahr 2024 behaupten. Wie schon im Jahr 2023 trugen 4,3 Prozent aller in Japan neu zugelassener Fahrzeuge das Logo einer deut­schen Konzernmarke. Auf dem sehr inklusiven japani­schen Markt sind die deutschen Hersteller mit Abstand die Größte Gruppe ausländischer Hersteller. Der Markt wird überwiegend durch einheimische japanische Mar­ken bedient. Der Marktanteil der japanischen Hersteller lag zuletzt bei knapp 94 Prozent. Im Bereich der Elektromobilität (BEV, PHEV, FCEV) hat Japan auch weiterhin erheblichen Nachholbedarf. Im Jahr 2024 wurden lediglich 77.900 Elektro-Pkw neu zugelassen – und damit noch einmal knapp ein Fünftel weniger als ein Jahr zuvor (-19 Prozent). Der Rückgang fiel dabei deutlich stärker aus als der des Gesamtmarktes. Der Anteil von Elektrofahrzeugen am japanischen Gesamtmarkt betrug im Jahr 2024 gerade einmal 2 Prozent. Zu berücksichtigen ist hierbei aller­dings, dass die japanischen Hersteller und Verbrau­cher vor allem auf sogenannte vollhybride Fahrzeuge (FHEV) setzen. Diese machen in Japan aktuell gut 30 Prozent des Gesamtmarktes aus. Diese Fahrzeug­kategorie fällt nicht unter die hiesigen Elektrodefinition. Dementsprechend gehen betroffenen Fahrzeuge hier­zulande als Verbrenner in die Statistik ein.

     

    Südkoreanischer Pkw-Markt

    Der südkoreanische Pkw-Markt hat ein geteiltes Jahr 2024 erlebt. Der schwache Jahresausklang 2023 setzte sich im ersten Halbjahr des vergangenen Jahres fort. In den ersten sechs Monaten wurden deutlich weniger Fahrzeuge neu zugelassen als im identischen Vorjahreszeitraum (-9 Prozent). Im zweiten Halbjahr drehte sich die Stimmung und der Markt erreichte ein Wachs­tum von 2 Prozent. Aggregiert reichte diese Erholung allerdings nicht aus, um das Ganzjahresergebnis in den positiven Bereich zu drehen. Im Gesamtjahr 2024 wurden auf dem südkoreanischen Pkw-Markt gut 1,4 Mio. Pkw neu zugelassen – knapp 4 Prozent weniger als noch ein Jahr zuvor. Der Marktanteil der deutschen Hersteller war zuletzt rückläufig und lag im Jahr 2024 bei 12,1 Prozent (2023: 13,7 Prozent). Der Markt für Elektro-Pkw konnte im Gegensatz zum Gesamtmarkt zuletzt leicht zulegen. Es wurden 136.900 Pkw mit Elektroantrieb (BEV, PHEV, FCEV) abgesetzt. Dies waren rund 3 Prozent mehr als noch ein Jahr zuvor. Zu berücksichtigen ist allerdings, dass der Absatz von Elektrofahrzeugen im Jahr 2023 deutlich rückläufig war. Das schwache Vorjahresniveau ermöglichte durch den statistischen Basiseffekt eine positive Wachstumsrate. An das hohe Marktwachstum der vorherigen Jahre bis 2022 konnte das abgelaufene Jahr nicht wieder an­knüpfen. Der Elektroanteil am Gesamtmarkt belief sich zuletzt auf knapp 10 Prozent (Vj: 9 Prozent).

     

     

    Indischer Pkw-Markt

    Der indische Pkw-Markt hat seine Position als dritt­größter Einzelmarkt weltweit auch 2024 verteidigt. Mit 4,3 Mio. Pkw lag das Marktvolumen 4 Prozent über dem des Vorjahres. Damit eilt der Absatz in Indien von Rekordwert zu Rekordwert. Dabei stieg der Absatz ins­besondere im ersten Quartal deutlich an (+12 Prozent), flachte in der Folge aber merklich ab. Im dritten Quartal wurde sogar ein Rückgang um 2 Prozent verzeichnet. Die erneute Wende zum positiven fiel dann ins vierte Quartal und da insbesondere in den Dezember (Q4: +5 Prozent; Dezember: +11 Prozent). Der Wachstums­trend auf dem indischen Markt war dabei von einer ro­busten gesamtwirtschaftlichen Entwicklung geprägt. So steigen etwa die privaten Konsumausgaben in Indien im Finanzjahr 2024 (April 2024 bis März 2025) voraus­sichtlich um 6,6 Prozent. Gebremst wird der Absatz durch hohe Finanzierungskosten, insbesondere der Leitzins der indischen Zentralbank lag im Jahresverlauf mit 6,5 Prozent durchgehend auf dem höchsten Niveau seit 8 Jahren. Allgemein ist die Motorisierungsrate in Indien noch auf einem niedrigen Level – zuletzt lag die Pkw-Dichte bei 34,6 Fahrzeugen pro 1.000 Einwohnern und damit deutlich unter dem weltweiten Durchschnitt (175 Pkw pro 1.000 Einwohner). Die Elektromobilität spielt in Indien gegenwärtig hingegen keine signifikan­te Rolle. Der Absatz von Elektro-Pkw wuchs, auf sehr niedrigem Niveau, um 9 Prozent - der Marktanteil von Stromern liegt damit weiterhin bei unter 1 Prozent.