Neuzulassungen von leichten & schweren Nutzfahrzeugen in USA

    Light-Vehicle-Märkte in Amerika

    Der US-Light-Vehicle-Absatz ist 2024 um gut 2 Prozent auf 15,9 Millionen Einheiten gestiegen. Gegenüber dem letzten Vor-Corona-Jahr 2019 lag der Absatz im vergangenen Jahr immer noch um 6 Prozent zurück. Getragen wurde die Entwicklung durch eine stabile gesamtwirtschaftliche Entwicklung. Allerdings stehen hohe Finanzierungskosten und ein allgemeine Preisdy­namik oberhalb der Zielrate der Fed weiterhin im Wege einer dynamischere Fahrzeugnachfrage.

    Nach einem soliden Jahresauftakt (Q1: +5 Prozent), offenbarte sich in den Sommermonaten eine Wachs­tumsschwäche (Q2: ±0 Prozent; Q3: -2 Prozent), ehe das Marktvolumen zum Jahresabschluss wieder deut­lich anstieg (Q4: +7 Prozent). Hier spielte aber auch ein starker Sommer im Jahr 2023 merklich in die Verän­derungsrate rein. Dabei verharrte 2024 der Absatz von Fahrzeugen die aus heimischer Produktion, das heißt von innerhalb des USMCA, stammen auf Vorjahres­niveau (±0 Prozent). Der Absatz von Fahrzeugen, die außerhalb des USMCA produziert wurden, stieg um 9 Prozent. Dennoch stammte der Großteil der abgesetz­ten Fahrzeuge weiterhin aus USMCA-Produktion (An­teil: 77 Prozent). Knapp 3 Prozent aller verkauften Pkw wurden in Deutschland produziert, 8 Prozent in Japan und 9 Prozent in Südkorea.

    Nur wenig dynamisch wuchs im vergangenen Jahr der Verkauf von Elektro-Light-Vehicle. Mit 1,5 Mio. Elektro-Light-Vehicle lag der Absatz um 5 Prozent über dem Niveau des Vorjahres. Es war die geringste Wachs­tumsrate der Elektro-Light-Vehicle-Verkäufe seit 2020 (2020: -4 Prozent; 2021: +107 Prozent; 2022: +46 Prozent; 2023: +56 Prozent). Sowohl der Absatz von batterieelektrisch angetriebenen Light Vehicle (BEV: +4 Prozent), wie auch von Plug-In-Hybriden (+8 Prozent) wuchs dabei lediglich mit einstelliger Rate. In den USA wird der Kauf bestimmter Elektro-Fahrzeuge aktuell durch eine Steuergutschrift von bis zu 7.500 USD ge­fördert. Die zu erfüllenden Kriterien für die Steuergut­schrift betreffen Eigenschaften des Fahrzeugs (z. B. Ort der Endmontage, Listenpreis, Batteriekapazität, Gewicht, Hersteller) und auch des Verbrauchers (Einkommen).

    Auch 2024 setzte sich der Trend zu größeren Fahrzeu­gen unvermindert fort. Während der Absatz von Basic Cars um 4 Prozent auf 3,0 Mio. Fahrzeuge zurück ging, legten Light Trucks um 4 Prozent auf 12,9 Mio. Ein­heiten zu. Der Anteil von Light Trucks stieg dadurch auf 81,2 Prozent – einen neuen Rekordwert. Das größte Einzelsegment innerhalb der Light Trucks und der größte Gewinner der letzten Jahre waren die CUVs (Cross-Utility-Vehicles / Crossover), ein Segment, das wir in Deutschland allgemein den SUV zurechnen. Die CUV-Verkäufe stiegen 2024 um 6 Prozent auf rund 7,9 Millionen Einheiten – in absoluten Zahlen war das Wachstum in keinem Segment größer (+431.100 CUV). Ihr Marktanteil stieg von 47,9 Prozent auf 49,5 Prozent. Die SUVs, im Vergleich zu den CUVs mit größeren Außenmaßen und Offroad-Charakteristika ausgestat­tet, kamen auf einen Marktanteil von 9,2 Prozent. Ihre Verkäufe blieben mit 1,5 Mio. Einheiten auf Vorjahres­niveau (±0 Prozent). Der Absatz von Pickup-Trucks er­reichte ein Volumen von 2,9 Millionen Fahrzeugen (+3 Prozent) und einen Marktanteil von 18,0 Prozent. Ver­lierer unter den Light Trucks war das Van-Segment: Ihr Absatz sank um
    3 Prozent auf 0,7 Millionen Fahrzeuge (Marktanteil: 4,5 Prozent). Auch in den Teilsegmenten des Basic-Car-Segments gab es sehr unterschied­liche Dynamiken. Hier gewann vor allem, das kleinste Segment, die Small Cars. Ein Zuwachs um 11 Prozent bedeutete ein Marktvolumen von 1,2 Mio. Fahrzeugen und einen Marktanteil von 7,6 Prozent. Die drei weite­ren Teilsegmente der Basic Cars verloren 2024 an Bo­den: Middle Cars erreichten ein Marktvolumen von 1,1 Mio. Einheiten (-6 Prozent; Marktanteil: 6,8 Prozent), Large Cars kamen auf 40.000 Fahrzeuge (-55 Prozent; Marktanteil: 0,6 Prozent) und Luxury Cars auf 656.000 Fahrzeuge (-18 Prozent; Marktanteil: 4,1 Prozent). Die deutschen Hersteller haben auch weiterhin eine starke Marktposition in den USA. Sie verkauften 2024 gut 1,4 Millionen Light Vehicles (+2 Prozent). Dabei stieg ihr Absatz sowohl im Segment der Basic Cars, als auch im Segment der Light Trucks um 1 Prozent (auf 406.700 Basic Cars und 987.400 Light Trucks). Der Marktanteil deutscher Konzernmarken am Light-Vehicle-Gesamtmarkt sank 2024 leicht auf 8,8 Prozent (2023: 8,9 Prozent).

    Markt für mittlere & schwere Nutzfahrzeug in Amerika

    Nach der Erholung in den vergangenen Jahren erlebt der US-amerikanische Markt für schwere Nutzfahr­zeuge im Jahr 2024 zum ersten Mal seit drei Jahren einen spürbaren Rückgang. Insbesondere in der ersten Jahreshälfte gingen die Verkäufe deutlich zurück (-8 Prozent gegenüber H1/2023). In der zweiten Jahres­hälfte fiel der Rückgang mit -2 Prozent im Vergleich zu H2/2023 zwar etwas moderater aus, was jedoch vor allem an den schwachen Vergleichswerten des Vor­jahres lag.

    Im Gesamtjahr 2024 verzeichnete der US-amerikani­sche Nutzfahrzeugmarkt ein Minus von 5 Prozent, was einem Absatzvolumen von insgesamt 482.300 Einhei­ten entspricht. Dabei entwickelte sich das Heavy-Duty-Segment (Klasse 8 / > 15 Tonnen) deutlich schlechter als das Medium-Duty-Segment (Gewichtsklassen 4-7 / 6,3-15 Tonnen). Ersteres musste einen zweistelligen Rückgang von 10 Prozent im Vergleich zum Vorjahr hinnehmen, während letzteres um knapp 1 Prozent zulegte. Das Niveau von 2019, das mit knapp 527.100 verkauf­ten Lkw das volumenstärkste Jahr seit 2006 (damals 544.600 Einheiten) war, wurde im Jahr 2024 um 9 Pro­zent verfehlt. Neben der schwachen Inlandsnachfrage könnten auch die sinkenden Exporte eine Rolle für den Rückgang spielen. So haben sich die US-Exporte von Lastkraftwagen nach Deutschland im Jahr 2024 mehr als halbiert, was die Absatzmöglichkeiten für Hersteller zusätzlich eingeschränkt haben dürfte.

    Mittlere und schwere Nutzfahrzeuge