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- Im Jahr 2024 haben sich die Rahmenbedingungen für die Automobilindustrie nicht deutlich verbessert.








Automobiljahr 2024
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- Im Jahr 2024 haben sich die Rahmenbedingungen für die Automobilindustrie nicht deutlich verbessert.
Auch im Jahr 2024 haben sich die Rahmenbedingungen für die Automobilindustrie nicht deutlich verbessert. Weiterhin fordern uns der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine und die daraus folgenden wirtschaftlichen Konsequenzen heraus. Auch die Konflikte im Nahen Osten sorgen weiterhin für erhebliche Risiken. So sind etwa weiterhin die Handelswege im Roten Meer in dieser Region nur eingeschränkt nutzbar.
Darüberhinaus hat der Druck auf den Standort Deutschland weiter zugenommen. Defizite bei der Wettbewerbsfähigkeit sind im vergangenen Jahr nochmals deutlich zu Tage getreten. Diese zeigen sich etwa neben den im internationalen Vergleich hohen Strom- und Energiepreisen vor allem auch in hohen bürokratischen Anforderungen für die Unternehmen in Deutschland. Die Quittung ist eine rückläufige Entwicklung der produzierten Waren und Dienstleistungen: Im Jahr 2024 ging die Wirtschaftsleistung zum zweiten Mal in Folge zurück, das Bruttoinlandsprodukt sank um 0,2 Prozent. Zwei Rezessionsjahre gab es zuletzt 2002/2003.
Blicken wir auf die Automobilmärkte: Die größten Absatzregionen konnten im Jahr 2024 Zuwächse in unterschiedlichem Ausmaß verzeichnen. In Europa und den USA legte das Neuwagengeschäft mit niedriger einstelliger Rate zu. In China stieg der Absatz von Pkw merklich. Insgesamt hat sich die Dynamik auf den Märkten deutlich gewendet: Während die Vorjahre von hohen Auftragsbeständen getragen wurden, sind diese nun aufgebraucht, sodass nun eine träge Marktentwicklung zu Tage tritt.
Der Hochlauf der Elektromobilität hat 2024 sehr unterschiedliche Entwicklungen genommen. In Deutschland bremste das Ende des Umweltbonus zum Jahresausklang 2023 den Hochlauf deutlich aus. Der Elektro-Markt in den USA wuchs derweil mit einer deutlich geringeren Wachstumsrate als in den Vorjahren. Einzig der Leitmarkt in China war durch hohe Wachstumszahlen geprägt. Hier legten insbesondere auch Plug-In-Hybride und BEV mit Range Extender deutlich zu. Trotzdem ist Deutschland weiterhin der weltweit drittwichtigste Absatzmarkt für Elektro-Pkw hinter China und den USA.
Die Pkw-Produktion in Deutschland musste im Jahr 2024 einen leichten Rückgang verzeichnen. Dabei wurde die Produktion durch den hohen Anteil von Elektro-Pkw gestützt. Abgesehen von China war der Anteil der Elektromobilität an der Produktion in keinem anderen Land höher als in Deutschland. Im globalen Produktionsranking konnte Deutschland, nach Stückzahlen gerechnet, Platz 5 hinter China, den USA, Japan und Indien verteidigen.
Dabei ging die Transformation der Industrie weiter: Die Inlandsproduktion von Elektro-Pkw stieg 2024 um 7 Prozent. Damit war ein Drittel der in Deutschland produzierten Pkw mit einem Elektromotor ausgestattet.
Die wichtigste Exportdestination für Pkw aus deutscher Produktion war im vergangenen Jahr erneut die USA. Dahinter folgte das Vereinigte Königreich, das lange Zeit an der Spitze der Exporttabelle stand, diese Position aber im Zuge des Brexits verloren hat. Auf dem dritten und vierten Platz folgten Frankreich und Italien. China, die im vergangenen Jahr noch auf Platz drei des Rankings standen, fiel auf Platz fünf zurück.
Die großen internationalen Märkte für schwere Nutzfahrzeuge konnten ihre Marktvolumen im Jahr 2024 gegenüber dem Vorjahr nicht halten. In Europa und den USA rutschten die Märkte etwas deutlicher ins Minus. Hier wirkten sich sehr unterschiedliche gesamtwirtschaftliche Herausforderungen unmittelbar im Nutzfahrzeugabsatz aus.